lästerung,
die
.2.
›ehrverletzende, üble Nachrede, Schmälerung des Ansehens e. P. (darunter Gottes), eines hohen religiös-sittlichen Wertes oder einer Instanz; Verspottung e. P.‹; Syntagmen:
l. leiden / sprechen / tun, die l. nicht achten, jm. die l. anlegen; l. in den worten sein; sich der l. enthalten; auf der l. beharren, jm. in der l. glauben geben, jn. mit l. peinen, mit l. antworten, sich mit l. wieder etw. aufbäumen, durch die l. in sünden fallen; l. der menschen
(gen. subj.), l. gottes, des glaubens
(jeweils gen. obj.); gestalt der l
.Belegblock:
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 349, 12
(preuß.
, 1420
): das keyn man lasterunge uff die hirschafft und uff die rethe der stete spreche.
Schöpper
62b
(Dortm.
1550
): Opprobrium. Schmach hon lesterung schandred schmitzwort bisß stichred grobezoten.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
339b, 4
(Frankf./M.
1649
): Dieweil [...] dz boͤse Geruͤcht [...] vber diesen oder jenen / gemeinlich auß Gezaͤnck / schmaͤh- vnd Laͤsterung / Ehrabschneidung [...] sein Vrsprung nimbt.
Meisen u. a., J. Eck
18, 10
(Leipzig
1520
): das sie bruder Ludder in seiner lesterung kayn glauben wollen geben.
Mayer, Folz. Meisterl.
100, 127
(nobd.
, um 1480
): teglich thut den bosen und gerechten etwas we, dar umb hat Got alweg smertzen, dar umb so ist er nit heilig; daz ist lesterung.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 372, 69
(Nürnb.
1631
): Du hangst am Creutz gantz außgedehnt, | Wirst noch mit Laͤsterung gepeynt.
Warnock, Pred. Paulis
27, 421
(önalem.
, 1490
/4
): und frowtend sich, daz sú wirdig warent, lestrung ze lyden durch den namen Jhesu.
Goldammer, Paracelsus
2, 52, 3
(1531
/4
): also wird der gemeine nutz zerstört [...] an reichtumb, hoffart, lästerung, spilen und huren.
Ruh, Bonaventura
339, 10
(oschwäb.
, 2. V. 15. Jh.
): das ist vol vnrecht in denn dingen, vol lestrung in den wortten, vol uerspottung in den zaichen.
Bauer, Imitatio Haller
45, 20
(tir.
, 1466
): so würdestu nicht vil achten die schmech vnd lestrung der menschen.