längen,
V.
1.
›etw. länger machen, verlängern, räumlich linear ausdehnen (auch refl.); jn. von einem Ort entfernen‹; (ütr.:) ›etw. (z. B. die Freiheit) erhöhen, vermehren‹; speziell: ›(einen Abbauort) vom Gang weg in das Hangende und Liegende treiben‹; Belegblock:
Von dannen abr gelenget | Sten jene gar besenget, | Under den ougen gar verbrant.
Daz ich nicht mochte uz brengen | ich enmuste den riem lengen, | So waz bezzer gesprochen | Lanc riem dan sin zubrochen.
loup und gras und böume: daz treget in im eine glîcheit des himels und des engels, der den himel rüeret, und lenget und breitet.
so man tiefer sincken ader ferner lengen wurde und die drumer wieder zusamenfielen.
Bedeutungsverwandte:
.Wortbildungen:
längung
Belegblock:
Ind machden do yre Eytboiche Ind lenghden die vmmer van X Jairen zo X Jairen.
Cristus wil hie din leben | Lengen in siner holde.
Freude und forchte kürzen, leit und hoffenung lengen die weil.
Ezechias der kunic erwarp gesvntheit sines libes mit sinen trehenen, lengvnge sines lebenes vunf zehen iar.
Dieweyl sich nun der tag thut lengen.
da mit er daz geriht verzieh ald lenge.
so lengent sich die tag uͤber di neht und lengen sich als vil mer, als vil deu sunne mer nahent zu dem krebs.
nach der lengung der zeit, seit sich daz [...] werch hat gechrencket [...], da hat ers aber widerpracht.
3.
›etw. aufheben, unterbinden‹.Belegblock:
darmede solen alle schelinge, tosprake unde unwille tusschen beiden delen, [...] geendet und gelenget syn.
4.
›zögern, etw. zu tun (1 Beleg)‹; meist trans.: ›etw. verzögern, in die Länge ziehen, hinziehen, hinausschieben‹.Belegblock:
sich czu Gote hengen | An underscheit, nicht lengen.
Die wile du daz lenges, | Alleine uns si zu wunsche wol.
si enwolden’s neit gehengen | dat man’t eit
[eine Entscheidung]
leisse lengen. ich enwel das nyt lengen.
also lengt sich gotez zoren | an straf untz auf ein zil.
Lankent man yn irez lon von dem iare.