kürse(n),
kürsche(n),
die
;
–/-Ø
;
zu
mhd.
kürsen
(), dies aus dem
Slaw.
(
Kluge/S.
2002, 549
).
›Pelzrock‹.
Phraseme:
jm. kalk in die kürsen geben
›jm. Schwierigkeiten bereiten‹.
Bedeutungsverwandte:
(
das
),  1,
1
 3, (
der
1.
Syntagmen:
eine k. feilhaben / kaufen / leihen / tragen / umtun / verlieren / zerreissen
;
eine k.
(Subj.)
jn. erwärmen
;
alte / bunte / glitzene / grutschene / hermline / küngrügine / lämbrene / leberte / mäderne / neue / schäfene / (schwarz)füchsene / vehene k.
Wortbildungen:
kürsenen
(Adj.),
kürsengeld
eine Abgabe (um 1380),
kürsengewand
,
kürsenmantel
(a. 1483),
kürsenmeister
,
kürsenrok
,
kürsenwerk
.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Swer mir hæte gelihen sînen rok, kürsen und mantel, næme der wider sînen mantel und lieze mir den rok und die kürsen [...], ich solte [...] vrô sîn.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
714, 39
(
preuß.
,
1447
):
1 glitczen korse mit dreyen silberynnen knofeln.
Altmann, Wind. Denkw. (
wmd.
,
um 1440
):
punten kürsen hermelin kürsen und swarzfüchsen kürsen hette ich dem konige kouft.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 58, 6
(
omd.
,
1402
):
so ist Peter Lussen [...] geecht, der [...] ir kursse hot tzurissen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
ess sullen ouch alle gewantsnider unnd kurschen wergk veile zu haben nynder gestaten werden.
Luther, WA (
1531
):
Das haben die Juͤden nicht leiden koͤnnen, daruͤmb geben sie jme kalck in die Kuͤrschen.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1510
):
so durfft unßer kurßen und manttel [...] wol ein newen uberczug oder flickens.
Barack, Teufels Netz Var. (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Und tuot sich selber laden | Mit kürsnen Mentel und Röcken.
Bastian u. a., Regensb. UB
175, 10
(
oobd.
,
1360
):
Ich schaff [...] der schneiderinne pei mir einen gueten gruͤtscheinn peltz und ein gruͤthein chuͤrsen.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
391, 3
(
noobd.
,
1351
):
Ich schaffe miner muͤmen, der richterin, min marderin kursen.
Sexauer, Schrr. in Kart.
236, 12
(
nöst.
,
v. 1450
):
Der kelner sol besehen daz di gest haben chürsen peltz nachtschüch.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Die zwelf habent gesetzet, daz chain gast kainerley slacht chuͤrsen gewant auf dem margt niht vail hab.
Herzog, Landsh. UB
448, 25
(
moobd.
,
1374
):
Bruder Seyfrit der Chuͤrsenmaister.
Mollay, H. Kottanerin
31, 7
(
moobd.
,
1439
/
40
):
het ain kuͤrsen mit mir aus gefuert zu meiner notdurft.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1431
):
so hat er mit genomen [...] ain newe mädrine chürsen, die nie tragen ist worden.
Rechn. Hermannst.
300, 36
(
siebenb.
,
1500
):
kyrsin rockin 4 flor.
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
53, 30
;
Gerhard, Hist. alde e
2307
;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
2881
;
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 85r, 2
;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Mollay, Ofner Stadtr.
424, 25
;
Rechn. Kronstadt
2, 15, 2
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;