külen,
V.
1.
›jn. / sich / etw. abkühlen‹; ›an Temperatur verlieren‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 12,
1
.
Syntagmen:
den gaumen / leib / mund / wein, die zunge, die backen k.
;
apostem / luft / salbe / wind jn. / etw. k.
;
ein tropf külende sein
;
n. mit tau / wasser k.
Wortbildungen:
külbecher
(1629),
külbecken
(seit 1525),
külbütte
(a. 1596),
külfas
,
külgadem
(a. 1482),
külgelte
›Gefäß zum Abkühlen von Getränken‹ (a. 1627),
külkamer
(a. 1482),
külkessel
,
külsalbe
,
külschaf
,
külstube
(a. 1540),
kültrank
,
kültrog
,
külwasser
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
485, 25
(
preuß.
,
1434
):
Bruwhuws [...] 1 kuͤltrog.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 112, 3
(
md.
,
1383
):
reife zu kulevassen eynen vmme 2 heller.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
die befonden, das sei gebrech an der moder hatt, und gaben ir koildrank.
Ebd. (
1574
):
dess gnass ich uber etliche tag, do ich [...] mich etwas koilete und sobrierte.
Valli, Baldemann
339
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Ich labte sie und kuͤlte | Mit tauwe.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Ein tropfe nach miner gir | Werde uf die zunge min | Kulende!
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1440
/
4
):
3 ℔ alt 4 dn. umb kulschaff, gelt [...] recepi Heincz hawsknecht.
Voc. Teut.-Lat.
r vjv
(
Nürnb.
1482
):
Kulkamer oder kulgaden. frigidarius.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
nobd.
,
um 1600
):
Setz in das KüelWasser denn Wein!
Thiele, Minner. II,
14, 101
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
die langen necht die kuͦlent scharpff; | warmer stuben man denn bedarff.
Roloff, Brant. Tsp.
812
(
Straßb.
1554
):
Ich wil in unsern baumgarten gon | Und mich darinn kielen ein weile.
Ebd.
845
:
Kielsalb / Seiff / baumoͤl went mir bringen | Und auch ein schwammen [...] | Das du dich moͤgest weschen gar.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Der luft der kület gen dem tag.
Bastian, Runtingerb.
2, 24, 16
(
oobd.
,
1392
):
han ain haizzew leber, da gehoͤren dinch zuͦ, di chuͤlent.
Gereke, Seifrits Alex.
2764
(
oobd.
, Hs.
1466
):
es was sein lust [...] | das er gar snelliklich | in dem wasser kuellet sich.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1592
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein grosser wasser oder külkessel [...] von weissem silber.
Munz, Füetrer. Persibein
433, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
dem helld sein vnkrafft si penam, | do si im kúelet gúemen vnnd auch munnde.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
tragt in hin under di schoͤnen weip | und lat in chuelen seinen leip!
Wackernell, H. v. Montfort (Hs. ˹
soobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
ws chuolet gen dem morgen frou.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
43, 6
;
65, 7
;
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
138, 24
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. ;
Bell, G. Hager
619, 9, 8
;
Rohland, Schäden
458
;
Roloff, a. a. O.
836
;
Primisser, Suchenwirt ;
Alberus
G jr
;
Vgl. ferner s. v. , ,
1
 1.
2.
›jn. / sich beruhigen‹; Ütr. zu 1;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
den mut / zorn k.
›sich austoben‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
589, 2622
(
Magdeb.
1608
):
Dich hat geduͤrst nach Menschen Bluth | Sauff sein nu satt / kuͤhl deinen Muth.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Dissen zorn kulet er [der kunig] wol | An der stat Jerusalem.
Luther, WA (
1544
):
wenn ein Prediger wil ein Schalck sein, kan er wol sein muͤtlin kuͤlen und [...] fluchen auff dem Predistuel.
Neumann, Rothe. Keuschh.
3328
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
etliche apphile di sint auch sur | [...] | unnd di kulen den unkuschen mud | unnd di sint vor di hitze gud.
Böhme, Morg.R.
149, 20
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
in der herben hat er seinen leib / darinnen er triumphiret und sich kuͤhlet und saͤnfftiget.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
73v, 8
;