körnen,
V.
1.
›keimen, sprießen‹; auch ütr.;
zu  1.
Wortbildungen:
kornung
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Ez.
7, 10
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
die gerte hat gebluet, die hochvart hat gekornit, di ungerechtekeit hat sich irhaben in di gerte der bosheit.
Ebd. Os.
8, 7
:
der halme ist stende, an im ist keine kornunge und gibt nicht melis.
2.
›etw. in Körner zerteilen‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .
Syntagmen:
silber k
.
Wortbildungen:
körnt
›zerteiltes Metall‹.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
4, 95, 15
(
md.
,
1472
):
das mich denn von ym unbillich dunckt sein, silber zu kornen.
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
2, 72, 16
(
nobd.
,
1580
):
sie pitten, Lienhardten Müller mit abtreibung der kürndt ein freie handt zu lassen, damit sie von ime mit gutem fein silber [...] gefurdert werden mugen.
Müller, Welthandelsbr.
126, 12
(
schwäb.
,
1506
):
So muß man auch laussen kirnen,
[dies möglicherweise zu
kern
; vgl.
Schwäb. Wb.
4, 414]
was man dahin bringt.
Rechn. Kronstadt
1, 404, 9
(
siebenb.
,
1522
):
ubi pulveres exsiccant et quod pulveres granavit proprie gekörrent.
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 278
.
3.
›(Tiere) mit Körnern locken‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
4666
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
auch also der vogeler den vogeln kornet.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
190, 15
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Ist es ein stille wasser, so mag man sie [...] körnen.
Ebd.
215, 25
:
Wie man hasen körnen und fahen soll.
Stackmann u. a., Frauenlob
9, 10, 15
(Hs. ˹
nobd.
3. V. 15. Jh.
˺):
man körnet einen tummen hanen.