können,
künnen,
V.,
unr.; s. Frnhd. Gr. M 140; 142, 2; .1.
›als Folge von angelernten oder angeborenen Fähigkeiten etw. wissen, verstehen, beherrschen‹; subst.: ›Kenntnis, Wissen‹.Syntagmen:
den glauben / paternoster / psalter / weg, die bibel / kunst / schrift / sprache / zauberei, das ampt / buch / evangelium / handwerk k., deutsch / griechisch / latein k., alles / genug / nichts / viel k., etw. auswendig k.
; mit jm. / e. S., zu jm. / e. S. k.
›von jm. / e. S. etw. verstehen‹˺; für etw. k.
›ein Mittel gegen etw. wissen‹.Belegblock:
In der wârheit, dem reht wære und mit gote wol künde, dem würde alliu solchiu lîdunge und învelle ze grôzem vrumen.
sprach der konnig kanst du die künst wilt du dan by mir bliben.
Wenn ich das nicht kundte were ich ein schlymmer schüknecht.
Wie kan dirre di schrift, wan her si nicht gelernet hât?
Zauberej habe sie Ir leben lang nit khönt auch nit gebraucht.
Darumb es von keiser Carl IV [...] gebotten warde, das ein jeder teutscher fürst dise zwô sprachen lernen und künden solt.
Ir hant mir mit bittern trehen geklegt, ir enhabent weder kúnnen noch vermugen dar zuͦ.
Jch wer gantz an dem rechten fundt, | Wan ich das bader hantwerck kundt.
Das man kein Cantzler nymet an, | Der mit den geuchen gar nüt kan.
Sie kúndent die bybly und den psalter gar wol.
nun ist dir doch das wol kunt, | das ich der puoch nicht enkan.
nun was der Aunsorg ain läuffiger man und kund wol zuͦ dem rechten.
Also wer sol billicher teütsch künde vnd verstehn dann die teütschen?
Wie thust du seinen willen so du das Euangeliu͂ vnnd ander der tzwelffpoten geschrifft nit kanst.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
871
; Luther, WA ;
Menge, Laufenb. Reg.
5936
; Lemmer, Brant. Narrensch.
67, 38
; Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
2591
; Gierach, Märterb.
2415
; Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
115, 30
; Schwäb. Wb.
606/7
.2.
›als Folge von eigenen Fähigkeiten oder äußeren Umständen etw. vermögen, sich auf etw. verstehen, zu etw. in der Lage, imstande sein‹.Phraseme:
nicht dafür können
›unschuldig sein‹; nicht hinum können
›nicht umhin können‹; nicht mer können
›am Ende sein‹.Syntagmen:
mit Infinitiv oder Richtungsangabe, z. B. heraus / hinein / darein k., auf den gang / in den himmel / zum bakofen k.
Belegblock:
de kindere sint noch so witzich nicht, daz se sich bewaren kuͦnnen.
En moecht ich mit uch niet haven dach off nacht | Dat ich van broide vleisch machen kunde.
Man hat kuͤndt alle bein an mir | Auch vnterscheidlich zelen schir.
hat ye ain Kaiser mit Bapsten konnen vmbgen / so hat es kaiser Friderich der drit gekonnet.
Als wenig du kanst der sunnen ir licht, dem mone sein kelte, dem feuer sein hitze oder dem wasser sein nesse benemen, als wenig magstu unser macht berauben!
Szo vill leichtlicher ein mensch kan vnd magk widderstehn̄ den sünden.
du [...] bist unter der zal der Christen und kant die zehen Gebot erzelen.
Der sante dar obir mer eynen bayorn der wol kunde czu orlege.
da er die STein vnd geriet weggeraumet, das er Zum Backofen Können.
Aber was ich vermag vnd kan, | Darzu wil ich gefliessen sein.
was wir koͤnden oder mugen [...] raten oder helffen [...] woͤllen wir einer loͤblichen statt Costentz zuͦ früntlichem unnd gutwilligem gefallen.
ob ich schon nŭt so wol gsetzt bin als du inn schönne, ich kan nŭt darfŭr.
daz beschiht nv̌t, nv̌want [...] mit einr kvnst der enphintnissi eines menschen, der verstat vnd kan wissen vnd bekennen gottes guͤti vnd kraft.
er kund valsche insigl graben.
daß [...] bemelter rat nit mer hinumb kundt, angesehen daß ainem rat das unwiderbringlich [...] ungnad darauf gestanden.
Quintilianus [...] sagt das nit ain yegklicher den laut oder die stim der Buchstaben künd vrtaylen vnd erkennen.
Vermach sy [regenwürm] mit einem lederlein, das sy nit herauß khünden.
mag er deß veldes geprauchenn, noch dem bestenn so er kan oder magk.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
144, 21
; Froning, Alsf. Passionssp.
7560
; Bell, G. Hager
376, 1, 8
; Reichmann, Dietrich. Schrr.
95, 4
; Harsdoerffer. Trichter ;
Sappler, H. Kaufringer
30, 72
; Stopp, a. a. O.
94, 2
; Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
862
; Bauer, Imitatio Haller
47, 23
; Piirainen, a. a. O.
13
;