kutze,
die
;
–/-n
.
›Mantel, Umschlag aus grober Wolle‹; auch: ›Wolldecke‹.
Bedeutungsverwandte:
(
die
2,  12,  1.
Syntagmen:
eine k. nemen
;
ane k. gehen, jn. / sich mit einer k. bedecken / kleiden
;
jn. als eine k. enboren
.
Wortbildungen:
kutzelach
,
kutzeldieb
›Dieb, der das Gestohlene unter dem Mantel trägt‹,
kutzeldiebin
,
kützen
›bekleiden, zudecken‹,
kutzendecke
›Decke aus grober Wolle‹ (a. 1575),
kutzentuch
,
kuzkappe
(a. 1530),
kuzpelz
(a. 1604).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
22, 17
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
der herre wirt dich lassen tragen, als man treget einen gekapunten han, und als ein kutze wirt er dich enboren.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
orhein.
1520
):
so si ein tischlin mit einem kützlin dar setzen mit vil abloß briefen.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
139, 28
(
Nürnb.
,
1446
):
Sie gyngen v̈mmb geklaydet mit kutztzen, mit gayssen heuten.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1521
):
der Ruderigo hat mir geschenckt 6 eln schwarcz kützen tuch zu einer kappen.
Niewöhner, Teichner
483, 24
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
do nam diu fraw daz kuͤtzelein | und letz an sich und schawet sich an.
Ebd.
29
:
si woͤlt zuͦ der kirchweih | inn dem kuͤtzlach sein gegangen.
Ebd.
498, 53
:
wan sin juͤgent daz gebot | daz er mit der scham sich kuͤtzet | und sin zit also vernuͤtzet.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
wil aber ain hüeter sein hausfrauen im zu essen tragen lassen in die hütten oder huet, so sol si ôn ainen mantl und ôn alle kützel offenlich in den perg geen.
Ebd. (
v. 1483
; Hs.
um 1595
):
ob ainem ain kützeldieb stielt [...] so soll er in antworten hie dem richter.
Ebd. (
A. 15. Jh.
):
umb chuczeldeup und chuczeldeupin und begriff sew ain frumer man [...] der mag den deup oder di deupin wol durig slachen.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ;
Winter, a. a. O. ; ;
Ranke, Umgangsspr.
1951, 184
.