kutte,
die
;
–/-n
.
1.
›Oberrock‹; speziell: ›geistliches Gewand, Mönchskutte‹; auch ›Kapuze‹.
Phraseme:
die kutte ausschütten
,
aus der kutten kommen
jeweils ›aus dem Orden austreten‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. sachbereichszugehörig): ,  2, ,  1,  1,
1
 1,  1, , , (
der
15.
Syntagmen:
eine k. ablegen / anhaben / anhenken / anlegen / antun / ausschwenken / gürten / tragen, jm. die k. reichen
;
die k.
(Subj.)
nach wein schmecken, für hellefeuer sein
;
jn. in die k. schlagen, in eine k. kriechen / schliefen
;
k. eines mönches
;
graue / lange / schwarze / weite k.
Wortbildungen:
˹
kuttenbruder
(a. 1525),
kuttenbube
(a. 1531),
kuttendinser
(1. H. 16. Jh.),
kuttenhengst
˺ abwertend für ›Mönch‹,
kuttentuch
,
kuttenvolk
,
kuttenzipfel
(a. 1487),
kuttet
›kuttenförmig‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
von den munchen, sihe tzu, was thar die kutte nicht thun.
Gille u. a., M. Beheim
310, 99
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ir kuten, mess gewand | sicht man [...] an den wenden hangen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Nu pin ich beschoren gar | Und han ains münichs kutten an.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Kombt! last den alten kuttenbuben | Im holtz dort werffen in ein gruben.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
nobd.
,
um 1600
):
Wen schon diese zwen kuttenhengst | Dem herrn nicht zu ohren Tragen, | Des kranckhen sterben im dhun sagen!
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
969
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Aber vil den Barfuͦssen geben, | Die do fuͤren ein schantlich leben, | Dann ir kutten schmackt noch wein | Vil mer dann noch geistlichem schein.
Niewöhner, Teichner
575, 76
(Hs. ˹
önalem.
,
um 1433
˺):
waͤr die kut fuͤr helle fuͤr, | so wurd kuten tuch gar tuͤr.
Lemmer, Brant. Narrensch.
105, 32
(
Basel
1494
):
das wir uns entschlagen | der welt, wir went kein kutten tragen | noch kapp, sie haben dan schellen ouch!
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4569
(
schwäb.
,
1453
):
Man sprach, er wer ain raisig knecht | Und hett die kutten angehenkt.
Anderson u. a., Flugschrr.
6, 5, 19
([
Augsb.
]
1523
):
die auß vnwissenheit gotes / seind in die kloͤster gelauffen / vñ in die kutten geschloffen.
Ebd.
22, 2, 27
([
Erfurt
]
1525
):
zu verderben den armen hauffen / welches vngluͤcks sie ein anfang sind / das kutte͂volck vnd geschwuͤrm.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1550
):
ist ein menich durchgerytten, der habe ein kuttenn angehebtt, denn selbenn sie mytt drek [...] geworffenn.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
so nam ers und liess in den erbl vallen, dann er albeg das maist tail kuttet erbl trug.
Moscouia
D 1r, 27
(
Wien
1557
):
als der Metropolit Ir [...] die Khutten gereicht / hat sy die genumen / vnd auff die erden geworffen.
Gille u. a., a. a. O.
449, 816
;
Strauch, Schürebrand ;
Vetter, Pred. Taulers ;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Nyberg, Birgittenkl.
2, 246, 7
;
Klein, Oswald
67, 57
;
Vgl. ferner s. v.  6,  2.
2.
›Rauchfang‹.
Bedeutungsverwandte:
 3, .

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1561
):
den straich hat er vor der kutten des kimichs nit verbringen kinden.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
202, 28
(
Augsb.
1553
):
ain groben faden hencken jn ain kúchin, die kain kuten / vnnd nit jber das feúr / jn ain grossen rach [...].