kurzweilen,
V.
›die Zeit (angenehm) vertreiben; jn. / sich amüsieren; spielen‹;
Bedeutungsverwandte:
 2, , ,  1,  2, (V.) 2, (V.) 5,  1, , , ,  1, (V.) 4.
Gegensätze:
.
Wortbildungen:
kurzweiler
›Spaßmacher, Possenreißer‹,
kurzweilerrat
›Hofnarr‹,
kurzweilung
(dazu bdv.:  3,  2; a. 1536).

Belegblock:

Perez, Dietzin
1, 132, 18
(
Frankf.
1626
):
Fraw Wirthin sind keine Gaͤste vorhanden / die mit den Toͤchtern kurtzweilen vnnd danzen.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
82, 8
(
omd.
,
n. 1474
):
dor uffe legen schachzabil spil vnd bredt spil vnd ouch ander spil, welchs eyn ixlicher gerne kurczewilt.
Gille u. a., M. Beheim
274, 5
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da waz ain hundlin klaine | mit dem der fürst und fürstin was | Kurczweilen, spieln, brangen.
Fastnachtsp. (
nobd.
n. 1494
):
Se hin auch die würfl fein, | Da mit wellen wir kürzweilen.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Mit den [spitzbuben] wil ich trinckn und kürtzweilen, | Die weil mein junckher nit thuet eilen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Er soll vnser Kurtzweiler sein, | Der vns vertreib Melancoley.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1370
/
5
):
Wer aber im tag zimlich kurtzweilen wölt in dem bret oder mit der karten [...] das lasst ain rat beschehen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Derselbig ist seins handtwerks ain schneider, wurt aber nur als ain kurzweiler rath gehalten.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Herczog Fridreich von Österreich ains tages gieng ze Himperg an ainer pruken chürczweilen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1497
):
es wär dan das ain erber man mit dem andern umb ain zech kürzweilen wolten.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. II,
1543
(
tir.
,
1551
):
Wil mit dier schon kurzweyln und Rauffen, | Dier möchten die augen uber lauffen.
Dedekind/Scheidt. Grob.
188, 32
;
Müller, Faustb.
840, 4
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Gereke, Seifrits Alex.
3022
;