kuppel,
koppel,
die
;
–/-n
;
über
frz.
couple
, letztlich aus
lat.
copula
().
1.
›Band, Fessel, Doppelhalsband für Hunde‹; metonymisch: ›die aneinander gebundenen Tiere, Menschen‹; ütr.: ›Gruppe, Schar‹ sowie ›Beziehung, Verbindung‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 411, , (
der/die
2,  2, ; zur Metonymie: .
Syntagmen:
jm. eine k. abtun / anlegen / aufbinden
;
an einer k. liegen / sein, jn. mit k. ausrufen, jn. mit kuppeln in die Isel werfen, von der k. lassen
;
eine k. jagdhunde
;
eine burde kuppeln
;
k. der ehe
.
Wortbildungen:
kuppelband
, ˹
kuppelfutter
,
kuppelgeld
,
kuppel(ge)treide
˺ ›Abgabe zur Fütterung der Pferde oder Unterhalt der Jagdhunde der Obrigkeit‹,
kuppelhund
(a. 1586),
kuppelpferd
(a. 1634),
kuppelzins
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
):
Ich selbst [...] muß mich an Eisen zwingen und mir an meinen Hals die Koppeln legen an.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Copula, ein Koppelband.
Redlich, Qu. Ratingen
275, 29
(
snfrk.
/
rib.
,
1475
/
6
):
meyster Loidwich hait gehaelt tzwa burden koppelen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1572
):
haben die Hispanier wonder fil umbpracht und tyranniseirt, mit coplen in die Isel geworfen.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
1332
):
klagint sie, daz die [...] mit solichme nuwen ungewonlichin kuppil und mit nuͦwen zuͦnftin die stat in alsolichin unfriden braicht haint.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
sich flâhten sunder stricke | die rotten in ein kuppel.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1533
):
hat man ain frau auf den branger gestellt und sie ausgerueft mit kupln.
Wopfner, Bauernkr. Tirol (
tir.
,
1525
):
Item [...] zŭ begern, sŏlichs alles nachzelassen, dergleichen alles kuplgelt unnd kŭpltraidt, vŏgteyen, kŭchlsteŭeren.
darŭmb haben die gerichtslew̆t [...] iren herrn von yedem hof zwei stăr fŭetter und par gelt ain phŭnd oder zway [...] geben mŭessen, das man nennt das kŭplfŭetter und -zinß, davon iăger und hŭnd zŭ halten.
das wir über die ersten grŭndtzins mit fŭetrŭng, so wir [...] geben mŭessen, welhe fŭettrŭng sy nennen vogtey oder cŭplfŭetter.
Rechn. Kronstadt
2, 97, 21
(
siebenb.
,
1528
):
dem vagner [...] ein schemel vnd czwo lantzen vnd ein new kopell czu loͤnn.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›gemeinschaftlich besessenes Revier‹.
Wortbildungen:
kuppelfelbe
(seit 1406),
kuppelheber
(a. 1589),
kuppeljagd
(seit 1583),
kuppelrecht
,
kuppelweide
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. Prosa (
1635
):
da wir die Zeit stille lagen, in den anmutigen Koppel spazierte, von dessen Gegend ein lustiges Absehen in einen Meerbusen war.
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
200, 12
(
schwäb.
,
1361
):
an [...] zinslehen, grashuten, kuͤpelrehten, æwen, [...] vogtayen oder vogtrehten.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1443
):
so hat man in der kuppelwaid ain ort ufgefangen ze hayen; daz ist ain vichwaid.
Müller, Stadtr. Ravensb.
241, 10
(
oschwäb.
,
1425
/
30
):
doch das si [ross] úber die undern aulber her uff die kuppel nit gaun sond.