kupfer,
das
;
-s/-Ø
;
große Formenvielfalt.
ein Metall, ›Kupfer‹; auch ›aus Kupfer hergestellter Gegenstand, z. B. Geschirr, Münze, polierte Kupferplatte für die Herstellung von Kupferstichen‹; metonymisch dazu: ›Kupferstich‹.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 2,  12.
Syntagmen:
k. brennen / giessen / kaufen / läutern / mengen / stechen / vergülden / verkaufen / vernutzen / verteuern / verwechseln / wägen / wirken / zerbrechen
;
etw. auf k. geben / giessen / malen / polieren / probieren, etw. aus k. giessen, aus / von k. abdrucken / machen, in k. stechen, mit k. beschlagen / überröten / vermischen, etw.
(Subj.)
von k. sein
;
last / lot / mas / sorte / zentner kupfer(s)
;
altes / bäbstisches / bestendiges / falsches / feines / gebrantes / gediegenes / gesplissenes / gestochenes / hartes / natürliches / neues / reines / rotes / schwarzes / sprödes / verzintes k.
Wortbildungen:
kupferbergwerk
,
kupferblech
(a. 1616),
kupferbraun
(a. 1616),
kupferbürner
,
kupferdrat
(a. 1616),
kupfererz
,
kupferfarbe
(a. 1483/4),
kupferfas
,
kupfergang
,
kupfergefländer
›Zierat aus Kupfer‹ (a. 1549),
kupfergelb
(a. 1616),
kupfergeld
›Rente aus einem Kupferbergwerk‹ (a. 1586),
kupfergelte
(a. 1599),
kupfergeschir
,
kupfergeschüz
(a. 1575),
kupfergestochen
,
kupferglas
(a. 1616),
kupfergrube
(a. 1483/4),
kupferhafen
(a. 1557),
kupferhammer
,
kupferkanne
,
kupferkauf
(a. 1498),
kupferkaufzettel
›Vertrag über den Kauf von Kupfer‹ (a. 1535),
kupferkessel
,
kupferkies
,
kupferknabe
›Geselle eines Kupferschmieds‹ (seit 1434),
kupferkorn
(a. 1616),
kupferkreuz
,
kupferlosung
,
kupfermark
›Recheneinheit in Kupfer‹ (a. 1516),
kupfermeister
(seit 1592),
kupfermes
›kupfernes Eichmaß‹ (a. 1476),
kupfermüle
,
kupferöl
›salpetersaures Kupfer‹ (a. 1568),
kupferpartierer
›unbefugter Kupferhändler‹ (a. 1578),
kupferpfanne
,
kupferring
,
kupferrost
,
kupferrot
,
kupferrotgiesser
(a. 1579),
kupferschlacke
(a. 1616),
kupferschläger
›Kupferschmied‹,
kupferschlägerampt
›Gilde der Kupferschmiede‹ (seit 1463),
kupferschlägermeister
(a. 1477),
kupferschmied
(dazu bdv.: ),
kupferschmiede
(a. 1561),
kupferschmiedhandwerk
(seit 1568),
kupferschnit
,
kupferschüssel
(a. 1575),
kupfersieb
,
kupferstaub
(a. 1616),
kupferstecher
(a. 1616),
kupferstich
,
kupferstein
›kupferhaltiges Erz‹ (a. 1545),
kupferstempel
,
kupferstük
,
kupfertruhe
(a. 1578),
kupferviertel
eine Münze (um 1500),
kupferwagen
,
kupferwerker
›Kupferschmied‹ (a. 1616),
kupferzehent
(a. 1616),
kupferzen
›nach Kupfer schmecken‹ (a. 1636).

Belegblock:

Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
261, 23
(
preuß.
,
1404
):
7 thonnen gesplyssens koppers.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1409
):
10 scot eyme furmanne, der den kopperborner von Danczk ken Marienburg furte.
1 halben scoter vor dy selben bruwpfannen zum koppersmede zu tragen.
Toeppen, Ständetage Preußen
4, 549, 14
(
preuß.
,
1457
):
Lewbicz das dorff gancz mit der coppermole.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
55, 14
(
preuß.
,
1513
):
1 gropen, 2 kupfferkannen.
Ebd.
63, 5
(
1488
):
1 kuppfersypp, 2 kuppferpfan.
Ebd.
204, 41
:
1 messingsbecken [...] 1 kupperkessel.
Ebd.
238, 13
(
1447
):
1 beynern stempil, item eyn koppirstempil.
Ebd.
421, 12
(
1436
):
Kirchengerethe [...] 1 kopperkrewtcze.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
So wird auch im Inventario jährlich gesetzt an Eisen, Zinn, Kupfer und Messing vernutzt, welches nicht sein soll.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 97, 16
(
md.
,
um 1466
):
Sie sullen ouch keynen messing vergulden noch kein koppfer zu beiden seiten.
Ebd.
2, 120, 25
(
1621
):
die guten Sorten an kleiner und grober Müntze, so wohl an Bruch- und anderen Silbern und alten Kupffern.
Ebd.
4, 81, 2
(
1447
):
alzo doch meyns herren gnad ein wirdich kuperperckwerck erpauet hat mit seim heigen geld.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
2. H. 15. Jh.
):
wie etzliche [...] weullendoich [...] mer mit der volmer, dat man noempt die duvelsfarwe, mit schorfen, alt iseren, kufferroit, dat man heischt vitrioll [...] verven.
Ebd. (
1430
/
50
):
de koffersleger gevent 26 alb. zo s. Johans missen.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1582
):
Diss zeitung wart [...] kunt getain, auch das geschicht uff ein kufferform gemacht und getruckt.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
92, 4
(
Frankf.
1535
):
so tröpffet das quecksilber auß [...] on das mag weder kupffer noch silber vergült werden.
Ebd.
198, 9
:
Alle gruͤnspan odder kupffer rost haben ein resse scharpffe heysse krafft.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1483
):
ir sult wiszen, das eyn czentener nauwe kupper zu Magdburg gilt x rinische gulden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
254, 19
(
thür.
,
1474
):
habe yn gebetin, daz er ym eyn wening kophers zcu Nornbergk vorkouffen wolde.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Wer mit valschem silbere begriffen wirt, iz si cupfer oder mathan [...] man burnet in in dem vure.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1534
):
die zins, so man zu st. Michelstag [...] giebt vom kupferhammer 4 mk.
Ebd. (
1625
; Hs.
18. Jh.
):
ist [...] darunter bey hertzog Henrichs zeiten ein kupfferertz gebrochen.
ein kiesgang, ob der nicht einen kupfergang anzeiget, stehet zu untersuchen.
Ebd. (
1650
):
auf alle wilde arme kupferkies oder erz, es sei glanz kobold oder eisenschiffig erz.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
74, 21
(
nobd.
,
1366
/
8
):
von einem kupferwagen, von einem zinwagen [...] von iglichem 6 hl.
Gille u. a., M. Beheim
238, 216
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ir riter, ir habt euer sporn | mit chupher uber rotett.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1521
):
Mich hat zu gast geladen maister Lucas, der jn kupffer sticht.
Ebd. (
1528
):
wir sehen, so wir zwen druͤck von einem gestochnen kupfer thun [...] das man [...] vnderschyd findt.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
ein weber [...] trug auß seinen haußrhat | [...] | Kupffergeschirr und was er hett.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
214v, 22
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
behalt es in ainem kupfer/vasse vnd troͮff es tages vnd nachtes in die oͮgen.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
2896
(
schwäb.
,
1453
):
Ain übergülter kupffer ring | Zymmpt wol an aines narren hend.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
/
32
):
weiter scheiden von ein ander golt und silber, weiter silber und kupfer und ander metall durch abtreiben.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
Schmid-Zunfft / bey diesen seyn die Goldschmid [...] Kupfferschmid vnd die Gloggengiesser.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz wazzer, daz man in kupfer laitet, ist gar pœs und schad.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1214
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Zweyerley credentz frantzösischer arbeitt, geschmeltzt uff kupfer.
Ebd.
1984
:
In der understen schubladen ligen erstlich ein groß kupfer von Eg: Sadeler geschnitten.
Ebd.
2708
:
Lucas von Leiden kupferstich in einem überlengten buch.
Ebd.
2709
:
A.D. [A. Dürer] holtz und kupferschnit beysamen in einem buch.
Ebd.
2747
:
Ein ander buch von niderlendischen kupferstuckhen.
Ebd.
2759
:
Des Stradani jagten und sonsten mehrerley kupfergestochne stuckh.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1400
):
also daz aws yeder Müncher markch pfening sullen werden siben lot silbers und newn lot kupfers.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
32, 10
(
tir.
,
1523
):
Silber- und kupferlosung sey nit beschehen.
Ebd.
120, 20
:
die kŭpfersmid beswărn sich, das die gesellschaften das eysen und kŭpfer verdewrn.
Schorer, Sprach-Verd.
5, 25
;
Joachim, a. a. O. ;
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 116, 24
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
188, 4421
;
Strauch, Par. anime int.
129, 30
;
Rennefahrt, Gebiet Bern ;
Müller, Welthandelsbr.
140, 18
;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 282
.
Vgl. ferner s. v.  1, .