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kunter,1.
›menschliches oder tierisches Geschöpf, Lebewesen‹.Syntagmen:
das k. nären / schwächen
; das k.
(Subj.) etw. (nicht) verstehen
; gottes k.
; weibliches k.
Belegblock:
ist er gleich ein Gotes kunder | und het kein sundt noch nye getan.
als ich ew beweisen chan, | wie dw sel sey getan | dw vogl und ander chunter nert.
Ebd.
336, 21
: wann chain chunter nicht verstat | was man mit im zu reden hat.
Wer der ist, der dÿ schwache Natuͤr ader geprechlich eynes Weibes Ader geschefte weiplichs kuntter ader pildes schwecht mit worten [...] der vorfelt dÿ puͤß.
Niewöhner, a. a. O.
326, 59
.2.
›Ungetüm, Ungeheuer, Monster‹; mehrfach ütr., z. B. auf einen bösen geist
, auf die überwältigende Macht der minne
.Syntagmen:
ein k. tun, das k. anderweiden / auswerfen / schwächen / strafen
; jn. von einem k. erledigen
; böses / fremdes / gämeliches / grausames / grobes / michel / scheusliches / schnödes / seltsames / totes / unbegreifliches / wildes / wunderliches k.
Belegblock:
gotes zesewe hat gehohet wunder, | gotes zesewe hat getan kunder.
Da by merket man besunder | Daz iz ist eyn michel kunder.
Ach got, wie ist verselket, | Vermuͦret und verkelket | In mich der mynnen kunder!
Aber das (boͤß) kunter
[Z. 11:
boser geist]
wirt nicht aus geworffen denn mit peten vnd mit fasten. Wer sach und hort ie wilder kunder? | Der lacht, der greint, der dritt der hennt.
Sag mir, sindt es zwey meerwunder? | Ach, der scheutzlichen, schnöden kunder!
dar in warn willde kunder | dar warn sumleich under | die gifftig und so seltczam warn.
Von aim kuͦntter, das in ainer frauen gestalt zwaier herren hawsfolck ertottet.
daz alzdenn solh tod kunter ausmm hertzen auch geworffen durch den mund ausgespiben.
denselbigen haben wir [...] erwelt [...] zu weren dem übel und zu straffen dasjenig grausam kunter mitsambt allen den seinen günnern.
3.
›Kot, Dreck‹.Belegblock:
Nu hort hie und merkt das wunder, | Wie außgeschloffen ist ain kunter | Mit namen in der tuchscherergaß.