kundschaft,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Wissen, Kenntnis e. S., Erkenntnis‹; ›Nachricht‹; auch ›Fachkenntnisse‹;
zu (
die/das
1.
Bedeutungsverwandte:
 12,  235, , , , .
Syntagmen:
k. (über / um jn. / etw.) bekommen / haben / einnemen / fragen / gewinnen / machen, jm. eine k. erteilen / (für)bringen / geben / schreiben
;
der kundschaft gebrauchen
;
jm. an k. mangeln, auf k. bedacht sein, in js. k. kommen, jn. mit einer k. betriegen / verlügen, etw. mit k.
›wissentlich‹
tun
;
k. e. P. / e. S.
(z. B.
gottes / des engels, der geschichte / ketzerei / rede / warheit, der hebräischen zunge, künftiger dinge
);
besondere / falsche / genugsame / gewisse / glaubliche / gute / öffentliche / rechte / ware k.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
ein grôz prophete | was er, dâ von er hête | kunftigir dinge kuntschaft.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
sint mir zu Knechtsteden [...] gezagen, licht 1 meil van Dormagen, dar hatt ich vurhin gutte kuntschaft gehat.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Soll man [...] | Wol kundschafft haben oder gschicht, | Was du fuͤr wunder vielerhand | Hast ausgericht.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
sieben reuter [...] die kundtschaft gab darnach, wie sie [...] schaden genohmen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
51, 236
(
Magdeb.
1608
):
hett doch gern kundschafft gefragt | Wie es doch nur jmmermehr kehm | Das ich ewer keinen vernehm.
Werbow, M. v. Amberg. Gew.
32
(
omd.
/
oobd.
,
v. 1382
):
Ist daz getan daz wir wellen unsern cristenleichen orden wol behalden so muz wir sein eczleich chuntschaft haben.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
die namen [unserer vorfordern] geben oft gewisse anzeigung und kundschaft der geschicht.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
vor einem frembden mann, | Des du gar nit thuest kundschafft han, | Vor dem solt nichs reden noch thon.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
wir die do haben etlicher maß kuntschafft der hebreischen zungen vnd kunst dorinn.
Michels, Murner. Badenf.
35, 19
(
Straßb.
1514
):
Des gibt vnß kuntschafft wib vnd man, | Wer do kumpt gen straßburg gan.
Roloff, Brant. Tsp.
859
(
Straßb.
1554
):
So würden wir kundtschafft über dich geben | Das wir ein jüngling bei dir haben funden.
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 7, 5
(
Zürich
1524
):
Weñ ich kuntschafft von mir selbs gib / so ist min kuntschafft nitt war.
Sappler, H. Kaufringer
7, 350
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er nam ein die kuntschaft eben, | wie er des nachtes käm hinein.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1559
):
bestelten die herrn statpfleger kundschaft zuͦ haben, wan [...] die kay. mt. [...] auf das Rathaus reiten wurde.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Durch besunder chuntschaft willen diser lande wil ich ain wenig von der legend [...] hie seczen.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
150vb, 36
(
moobd.
,
n. 1434
):
sind gar wenig, die do soleicher hailsamer ding rechte kuntschafft haben.
Karnein, de amore dt.
142, 188
(
moobd.
,
v. 1440
):
er sol am ersten mit zuchtigen, hubschen wortten anheben zureden vnd kuntschaft vnd kanntnüss zemachen.
Mollay, H. Kottanerin
15, 26
(
moobd.
,
1439
/
40
):
ain alte fraw [...] west auch vmb die sachen nicht, vnd het auch des Hawss kuntschaft nicht.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Dieselben all haben kain [...] glawblich kundschafft jrer ketzerey anders dann souil sy heylige schrift [...] felschen.
Jostes, Eckhart
46, 6
;
Ralegh. America ;
Hoffmeister, Kuffstein. Gef.
Aiiijr, 19
;
Schottenloher, Flugschrr.
96, 25
;
Kurz, Murner. Luth. Narr ;
Lemmer, Brant. Narrensch.
112, 4
;
Barack, Zim. Chron. ;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1669
;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
2.
›eingezogene Nachricht, Erkundung (besonders im Krieg)‹; im Unterschied zu 1 auf den Erwerb der Nachricht bezogen; als Metonymie auch: ›Späher‹; offen zu 1.
Berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
 1 (subst.),  2, , , , ;
1
 1, .
Syntagmen:
eine k. bekommen / bestellen / erfaren / machen / schreiben / senden / treiben, auf jn. / etw. legen
›jn. / etw. ausspähen‹;
die k.
(Subj.)
etw. anzeigen
;
jn. auf k. schicken, zu k. gewinnen, etw. aus k. ereilen, durch k. erfaren / vernemen, jm. durch k. fürkommen
;
gewisse / gute / listige / ware k.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
557, 1589
(
Magdeb.
1608
):
Wer Krieg ohn Kundschafft fuͤhren wil | Der wend viel auff / gewint nicht viel.
Skála, Egerer Urgichtenb.
156, 12
(
nwböhm.
,
1575
):
Der Wirschperger pflege den hueter den Baier Stettigs vff Kundtschafft In die Stadt ZuschicKen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
derselb was auch vor und nach tisch bei den kriegsherrn und bestelt auch die kuntschaft.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Doch hab ich durch Kundschafft vernumen, | Daß der König auff vns thu ziehen.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
men vorhte, das es spieher werent und kuntschaft in der stat woltent erfaren.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da erdachten sie und funden ain weg, ob sie möchten irn feinden zukommen und legten ain spech und kuntschaft auf in.
nun hetten aber die von Nürnberg guete kuntschaft und westen wol, daß der marggraff auf sie zielen wolt.
Ebd. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
Hainricus [...] hat durch gute, warhafftige kuntschafft alle untreu und verderblich, arg fürnemen der Ungern erfaren.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Das alles erfuer durch listige kuntschaft Theodo.
Moscouia
C 2r, 22
(
Wien
1557
):
als die Khundtschafften antzaigten / wieuil der feindt waren / eilten die Littn.
Ralegh. America iijv, ;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Roder, Hugs Vill. Chron. ;
Jörg, Salat. Reformationschr.
893, 6
;
Barack, Zim. Chron. ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Roth, E. v. Wildenberg ;
3.
›Erklärung eines Sachverständigen, Beweisführung, Aussage vor Gericht, Zeugnis‹; auch ›Zeuge‹ sowie ›Beweisstück, Bescheinigung, Protokoll‹.
Überwiegend Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
alte kundschaft
›Weistum‹;
gewisse / gute kundschaft
›vertrauenswürdiger Zeuge‹;
lebendige kundschaft
›rechtskräftiges Zeugnis von Lebenden‹ (vgl.  6);
tote kundschaft
›der
lebendigen
Kundschaft nachgeordnetes, z. B. schriftliches Zeugnis‹.
Syntagmen:
eine k. anregen / auffüren / aufheben / (auf)nemen / ausfertigen / (aus)füren / ausheben / ausrichten / begeren / bejagen / berufen / beschreiben / besiegeln / bestetigen / bestellen / (dar)bringen / dartun / einlegen / einnemen / einziehen / fälschen / fassen / fragen / fürbieten / fürbringen / fürstellen / geben / gebrauchen / gestatten / gewinnen / halten / innehaben / legen / leisten / leiten / nemen / öfnen / ordnen / sagen / stellen / tragen / verhören / verkündigen / verlesen / vernemen / vernichten / verordnen / verschreiben / volfüren / vorlegen / weisen / zeigen / zulassen, jm. eine k. erkennen / gestatten / versagen
;
einer kundschaft bedürfen / begeren
;
sich einer kundschaft entziehen, einer kundschaft zusprechen
;
etw. auf / in eine k. ziehen, sich auf k. begeben, etw. durch k. erkunden / finden, jn. mit k. übersagen / überwinden / überzeugen, etw. mit k. behaben / beweisen / bezeugen / erfinden / erweisen / sagen / volbringen / volfüren, sich mit einer k. behelfen / schützen, jn. um k. anrufen / verhören, jn. wieder die k. stellen, jn. zur k. heischen / nemen
;
k. eines abschiedes / klägers, der partei / warheit, der bürger / beider teile
;
beweistum einer k., eröfnung der k.
;
arge / ausländische / briefliche / eidliche / erbare / erliche / falsche / fürstliche / genugsame / geschworene / gespaltene / gewaltige / glaubsame / glaubwirdige / grosse / kundbarliche / lautere / liegende / mündliche / offene / rechtliche / rechtmässige / redliche / schriftliche / untadelhafte / volkommene / war(haft)e k.
Wortbildungen:
kundschaftfürer
,
kundschaftgeber
(seit 1491),
kundschaftgebung
(15./16. Jh.),
kundschaftgericht
(a. 1523),
kundschaftinstrument
(a. 1493),
kundschaftgeld
,
kundschaftleger
(a. 1616),
kundschaftleister
,
kundschaftleistung
,
kundschaftlon
(a. 1622),
kundschaftperson
(seit 1573),
kundschaftreder
(a. 1512),
kundschaftsage
(seit 1389),
kundschaftsager
(seit 1443),
kundschaftschilling
(a. 1540),
kundschaftschrift
(a. 1447),
kundschaft(s)eid
(a. 1538),
kundschaft(s)fürung
(seit 1498),
kundschaftsteller
,
kundschaftstellung
,
kundschafttag
(seit 1427),
kundschaftträger
,
kundschaftverhörer
,
kundschaftverhörung
(a. 1583),
kundschaftwein
(a. 1440),
kundschaftwerber
(a. 1616),
kundschaftwürdig
(a. 1561),
kundschaftzettel
,
kundschaftzeuge
(a. 1573).

Belegblock:

Kohler u. a., Peinl. GO Karls V. (o. O.
1532
):
wer jn peinlichenn sachen kuntschafft furet, der soll einem jeglichenn Zeugen [...] Acht creutzer [...] gebenn.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
he [...] begerde van in, dat si in dat liessen leit sin durch kuntschaf sinre alderen ind gebort.
Laufs, Reichskammergo.
174, 14
(
Mainz
1555
):
So auch eynicher theyl kundtschaft zu verhören notturftig sein [...] dieselben sollen durch eynen commissarien [...] verhört werden.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
185, 14
(
omd.
,
1554
/
1633
):
außländische [...] werden nicht aufgenommen, sie legen dann für glaubwürdige und untadelhafte kundtschaften ihrer ehrlichen geburth undt ehrlichen verhaltnüß.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
So ist Walter aber mit lebendiger kundschaft neher darpei zu pleiben, dan ime Jorge mit seiner toden kundschaft darein gesprechen mag.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
1, 23
(
osächs.
,
1527
):
Weil wir dan di forgedachte furstliche kontschaft und vorgelegten furstlichen vorsigelten vortrag vor genugsam angesehn, haben wir dorauf erkant [...].
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
47, 22
(
nobd.
,
1358
):
Wenne auch der klager sinen schaden bewist mit kuͤntschaft unversprocher biderber lute.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
v. 1407
):
daz ich und der mulner zu sant Katreyn dar umb ein kuntschaft laiten mit dem Markus mulner zu Werd.
Kohler u. a., Bamb. Halsger. (
Bamb.
1507
):
solche obgemelte kuntschafftstellung auch dem gefangen [...] nit [...] aberkant werden sol.
so sol dann derjhenig, der kuntschafft fuͤren wil [...] ansuchen, einen oder mer kuntschafftfuͤrer zu verordnen [...] des auch der kuntschafftverhoͤrer alles [...] vnderricht werden sol.
Chron. Strassb. (
els.
,
1409
):
wart die kuntschaft verschriben in gegenwertikeit Huges [...] und Clauses [...] die [...] geschicket wurdent, die selbe kuntschaft zuͦ frogende.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Wer hie nit wil zuͦ grebnis gon, | Der muͦß ein luter kuntschafft hon.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Doch in kuntschafftleistung sol es so streng nit gehalten werden.
Was der kuntschafftsteller den zügen geben sol.
Ob ouch in zwiuelmaͤssigen irrungen / der kleger oder kuntschafftleister / nuͦn ein zügen hett / der eins erlichen stands [...] were.
doch ist not dz der ansprecher mit guͦter kuntschafft darthuͦge / das er oder sin vordern solich guͦt zuͦ trüwen handen gelegt haben.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1434
):
Mit wie mengem gezuͥgen nach totter hand kuntschafft sol geleit werden.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1529
):
Wenn der eebruch [...] mit unverworffner warhafter gnuͦgsamer kuntschaft offenlich vor dem eegricht bezugt.
Ebd. (
halem.
,
1559
):
sollen dann solliche personen, die man allso durch kuntschaft überzüget, den kuntschaft trageren ouch iren taglon eines mals geben.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Dis obverzeichnete des babsts und des Luthers brief [...] sind nit [...] unnuzlich ingeschriben, gewisse und ware kuntschaft zehaben diss [...] evangelischen kriegs.
Jörg, Salat. Reformationschr.
131, 9
(
halem.
,
1534
/
5
):
es wer dann das er durch kundschaft der helgen geschrifftt [...] überwunden werd.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
dann wir in einerley sach kundtschafft gegen kundtschafft nit gestatten woͤllend in keinen waͤg.
Rapp, UB Stuttg. (
schwäb.
,
1455
):
ist er an die selben kerzen zuͦ pene verfallen vier heller, die er mit gewissne und guͦter kuntschaft in unsrer bruͦderschaft buͤchsen [...] antwurten sol.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
der [...] richtet etlich falsche zeucknus auff, die contschafft und zeucknus geben sollten, daß die junckfrau leibaigen sein were.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
111, 14
(
noobd.
,
1315
):
Diuselben reht ziugen wir bedenthalben mit gemainer gunst [...] an ein erber chuntschaft.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
hat der rat ze Muͤnichen sich ervarn mit alter chuntschaft und hat gesetzt, daz [...].
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1530
):
Wer von kundtschaft oder ander sachen oder weg ainen falschen ait schwert [...] der sole [...] gestrafft werden.
Bischoff, Steir. Landr. (
m/soobd.
, Hs. 
v. 1425
):
ob ain amptman lawgnen wolt, so schullen dennoch die juden nach der zwayer man chuntschaft gericht werden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1494
):
ob der handl brieflich kundschaft bedurft, daz dann die abschrift in das register [...] vermerkt werde.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
18. Jh.
):
persohnen [...] die nit abschidt-, kundschaft- und herbergzetln haben.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
1314
(
tir.
,
1551
):
Ob ich unrecht gereth han, | So gib du kchundschafft darvan.
Brinkmann, Bad. Weist. ;
Kurz, Waldis. Esopus ;
Kisch, a. a. O. ;
König-Beyer, Reichenb. Stadtb.
20, 34
;
Kohler u. a., a. a. O. ;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Welti, a. a. O. ; ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 278, 15
;
Goldammer, Paracelsus
7, 173, 24
;
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 120r, 5
;
Siegel u. a., a. a. O. ;
Bad. Wb.
3, 326
;
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 233
.
Vgl. ferner s. v. (
der
2,  2, ,  26,  5,  10,  1.
4.
›Bekanntschaft, Freundschaft, Geschäftspartner, Verkehr‹; auch von einer Liebesbeziehung und von der Ehe gebraucht;
vgl. (
der
12.
Phraseme:
jn. zu der kundschaft geben
›jn. in die Ehe geben‹;
jm. einen auf kundschaft ausbringen
›auf Freundschaft trinken‹.
Syntagmen:
eine k. erfaren / heischen / verneuern, jm. die k. abstricken / zutragen, eine k. mit / zu jm. begeren / (be)halten / gewinnen / haben / heischen / kriegen, k. bei / mit jm.
(z. B.
einem mädchen
)
machen
;
auf k. saufen, jn. in k. bringen, sich mit jm. in k. begeben, mit jm. in k. kommen, in js. k. sein
;
alte / gemeine / gute / heimliche / offenbare k.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (o. O. o. J.):
Wie sie sich an meyn seyten saczt, | Mit suͤssen worten myniclich | Von allter kuntschafft mit mir swaczt.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1595
):
ein arm schoeler [...] quam in kuntschaft mit dem abt von Siburg.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Thet jn vndertheniglich gruͤssen, | Gewan also sein kundtschafft, | Sein huldt, gunst vnd freundtschafft.
Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
kundschafft wolt er machen | und bey dem megdlein schlaffen, | bey jr in jrem schlaffkemmerlein.
Skála, Egerer Urgichtenb.
101, 5
(
nwböhm.
,
1573
):
Sagen es Kenne Inen haben Keiner Kein Kundtschaft mit Ime gehabt.
Pyritz, Minneburg
3133
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Syt daz die frawe wol getan | Kuntschaft selber geeyschet hat | Und dann umb kuntschaft also stat, | Daz heimliche kuntschaft [...] der mynne anvank ist.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
alle frömede lüte die keine kuntschaft hettent in der stat, die soltent sich us der stat machen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
16, 61
(
Basel
1494
):
Als duͦnt die vff den praß hant acht | Schle͂men vnd demmen / tag vnd nacht | Den dreit der wirt noch kuntschafft zuͦ.
Jörg, Salat. Reformationschr.
533, 5
(
halem.
,
1534
/
5
):
wie gedachte v ortt / vil kundschaft und gselschaft mit fürsten / herren / und demm adell machtend.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do schickt graf Eberwein [...] ein edelman mit einem messigen glass vol wein zue graf Froben, liess im anzaigen, er welt im den uf kuntschaft aussbringen.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
was in der ganczen statt doselbs zw Kollen ein gemain offenbar chuntschafft.
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. I,
1348
(
tir.
,
1551
):
Dan ich kchain kchundschafft Nie gewan | Zu Jesu, auch kchain zuversicht.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
12916
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
131, 2716
;
Schottenloher, Flugschrr.
74, 28
;
Müller, Welthandelsbr.
162, 29
;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. ;
Bad. Wb.
3, 326
;
Vgl. ferner s. v.  1,
1
(V.) 1.