krönen,
V.
1.
›jn. / etw. mit einem Kranz / einer Krone als Zeichen weltlicher oder geistlicher Würde, als Schmuck, Siegeszeichen schmücken, ehren‹; ›etw. mit einer Krone als Zeichen der Zunftzugehörigkeit versehen‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
einen fürsten, ein haupt k., jn. mit einem kranz, einer krone, mit dornen / kleinoden / myrten k., jn. zum babest / keiser / könig, zur landesfrau k.

Belegblock:

Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7634
(
rib.
,
1444
):
In den alden tzijden ich gekronet wart | Ind konyginne geheisschen zo der vart.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1449
):
oft sache were, dat man einche sardoiche machde [...] die mach man gelijchwoll kroenen, darna dat sij doch wert weren zo kroenen.
Rueff, Rhein. Ostersp.
701
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
mit dorn krunt man eme sin heubt; | groß martel er do leit.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
mensche, du daz bist, | Wand dich Got gecronet hat | Glich kungen mit wizer wat.
Gille u. a., M. Beheim
110, 140
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
er [...] wurt van aim babst kaiser gekronet.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnberg
1631
):
Wir haben jhn kroͤnt, wir haben jhn gschlagen, | Daran solt jhr ein gnuͤgen haben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
405, 17
(
els.
,
1362
):
erschinent sant Peter vnd sant Paulus [...] gekleidet mit liehten kleidern vnd mit gecroͤneten hoͤbten.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Gegen iren frowen sy schritten | Und dem gekröntten gaste.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1376
):
dornoch als wir zu Frankenfurd zu Romischem kunge gekorn und zu Ache gecronet worden.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 241, 7
(
halem.
,
1508
/
16
):
es wurdent achtzig gekrönter und sunst vil ander helm uf der hofstatt funden.
Morrall, Mandev. Reiseb.
5, 14
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Justinianus des kaysers bilde [...] úber gúlt und ist gekroͤnet uff ainem roß und hett etwan ainen oͤpffel von gold in siner hand.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
120, 1
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Zue lanndes fraw gechrönet | die künigin ward.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
Froning, Alsf. Passionssp.
4982
;
Feudel, Evangelistar
133, 21
;
Thiele, Minner. II,
14, 46
;
Schmidt, Rud. v. Biberach
181, 8
;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. ;
Klein, Oswald
12, 28
;
Bäumker, Geistl. Liederb. ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Munz, Füetrer. Persibein
272, 4
;
2.
›jn. / etw. auszeichnen, belohnen, ehren‹; ›jn. / etw. preisen, loben, verherrlichen‹; ›etw. mit der letzten Vollendung versehen‹; Ütr. zu
krone
3.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
 13,
1
 1, .
Syntagmen:
geduldigkeit / tugend k.
;
jn. mit glük / gnaden / lon / marter / segen k.

Belegblock:

Jahr, H. v. Mügeln
873
(
omd.
, Hs.
1463
):
so bit sie [natur], das sie kröne die [kunst], | der ich die wirde reichte hie.
Eggers, Psalter
7, 13
(
thür.
,
1378
):
Herro, mit dinen gvotin willen also mit eineme scilde has du gecronet uns.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
169v, 39
(
Leipzig
1588
):
wir [...] bitten / das der ewige / Almechtige / guͤtige Gott / Ihre Key. May. [...] mit reichem Gluͤck vnd Segen kroͤnen vnd zieren wolle.
Logau. Abdank.
170, 8
(
Liegnitz
1651
):
ER kroͤnet Sie mit genaden.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
in dem himmelriche enkroͤnet er [Got] nút wan sine werg, nút die dinen.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
3, 80, 9
(
Luzern
1528
):
das end krönt alle ding, ist das nit guͦt, so doͤg die disputation nit ein pfifferling.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
welches lant darzuͦtuͦt, das sol man billich kroͤnen und prysen und lob und danck sagen vor got.
Sappler, H. Kaufringer
29, 3
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Mich fragt ain cluoges weib der mär, | weliches under den zwaien wär | baß ze loben und ze krönen.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
16, 2
(
tir.
,
1464
):
wer hie v̈berwindet, der würt dört gekrönet.
Dies., Imitatio Haller
45, 12
(
tir.
,
1466
):
Wie mag dein geduldikchait gechrönet werden, wenn dir nicht entgegen laufft widerwertikchait.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Jahr, a. a. O.
747
;
Sermon Thauleri
12va, 2
;
Pyritz, Minneburg
3264
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Vgl. ferner s. v. .
3.
›etw. (ein Tier) mit einem kronenähnlichen Schmuck versehen‹;
zu  7.

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
er [drache] ist gekrœnt auf dem haupt nâch der grœzen seins leibes, recht als er ainen grôzen kamp hab.
der weisel [...] hât auch an der stirn ain weiz plüemel, dâ mit hât in diu nâtûr gekrœnet.