krämerei,
die
.
1.
›Handel, Geschäft‹;
Bedeutungsverwandte:
,  2, , .
Syntagmen:
k. anfangen / treiben, k. für unerlich halten
;
sich mit der k. nären, jn. zur k. verdingen, etw. zu k. bereiten
;
rechte k.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1578
):
ist nit das gesclecht der Geilen durch sclechte kremerei ankomen?
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer Kauffmanschaft oder Kraͤmerey will treiben / vnnd hats nicht gelernt / der verkaufft sein gelt.
Köbler, Ref. Franckenfort
50, 22
(
Mainz
1509
):
Wo aber in kauffhendeln oder kremeryen [...] man vnnd wyb betrugk suͦchen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Nerst du dich mit der kremerei?
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1666
):
wan ein oder mehr burger ein kromerey alda anfangen und treiben thutt, das derselbe die waren auch um billich werth geben [...] solle.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›Ware‹.
Oft Rechts- und Wirtschaftstexte, auch berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
 3,  2, .
Syntagmen:
k. auslegen / einlegen / feilhaben / herfürlegen / kaufen / tragen / (um)füren / verkaufen / wägen, jm. die k. nemen
;
etw. mit k. laden, zur k. hören
.
Wortbildungen:
krämereifas
(a. 1608).

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Ein landstreicher [...] leget daselbst seine krämerey herfür.
Hertel, Hall. Schöffenb. (
osächs.
, zu
1421
):
Petir [...] hat gegebin Hinczen Wynter pferde vnde wayn vnd alle dy kremerie, dy her [...] veyle hatte.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
53, 6, 2
(
schles.
,
1358
):
Welch man ab dy vorbenante Cromrey von hin furet, der sal gebn̄ von dem pferde ½ scot.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
148, 9
(
nobd.
,
1394
):
Watzla [...] und Adam [...] haben genomen der Gresserin cramerin unserer burgerin cremerey [...] ir hab.
Gille u. a., M. Beheim
28, 1
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Ain chramer trug in einem charb sin kremereÿ.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Ir herren, kauft auch mein kremerei!
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
die [...] namen der einen ein pürd mit messer, der andern vil kremerei.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1556
):
von ainem wagen, geladen mit kranerei, achtzehen phening, von ainem kratten mit kranerei neun phening.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1431
):
wir wellen [...] daz kein kreͣmer noch kouffman an deheinem sunnentag [...] keinerley kreͣmery vßlegen [...] sol.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1464
):
das sind die Lampparter, die bulffer oder ander kremey umb fuͤrent.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
kamen kramer und gewandschneider [...] gen Laugingen mit ir kramerei und kaufmanschatz.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1353
):
Si sullen [...] an der selben fronwag wegen all kauffmanschaft und chromerey [...] ainlayn.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
117, 9
(
tir.
,
1525
):
wo ainer etwas krămerey [...] tragt oder fŭert, sol aŭch die maŭt geben.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 47, 34
;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
33, 8
;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
74, 18
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
176, 25
;
Müller, Welthandelsbr.
289, 9
;
Müller, Stadtr. Ravensb.
92, 7
;
Herzog, Landsh. UB
243, 17
;