krippe,
kripfe,
die
;
–/-n
.
1.
›Futterkrippe im Stall‹; speziell: ›die Krippe Jesus‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 2, .
Syntagmen:
eine k. mauern / reinmachen
;
an der k. stehen, etw. aus der k. essen, jn. / etw. in die k. beugen / legen / neigen, in die k. fallen, in der k. liegen
;
ausgehölte / dürre / enge / harte / lere / neue / schlechte k.
Wortbildungen:
krip(fe)knabe
,
krippenfürst
jeweils ›Jesus‹,
krippenstösser
›zänkischer Mensch‹,
krip(pe)tuch
›grobmaschiges Tuch (wie es z. B. für Pferdedecken verwendet wird)‹.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Konventsb.
251, 31
(
preuß.
,
1411
):
6 m. 1 sc. vor 281 elen lywant czu kriptuchern.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
61, 19
(
preuß.
,
1437
/
8
):
krippetucher zcu 200 pferden.
Beckers, Bauernpr.
57, 27
(
Köln
1515
/
18
):
du salt dem vee [...] die krybbe gair reyn machen.
Feudel, Evangelistar
5, 16
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
dy hirten [...] funden Marien unde Joseph unde eyn kint geleit in eyne crippe.
Lippert, UB Lübben
2, 231b, 18
(
osächs.
,
1525
):
4 ½ ar. g. vor ein krippe und rauffe gegeben.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
ein alter Krippenstoͤsser wie ihr / haͤtte kein Hertz uͤbrig.
Luther, WA (
1530
):
Sic homo kan zu frieden sein [...] quia habet den windelherrn und krippenfursten.
Ebd. (
1524
):
Er lag ym hew mit armut gros, | die krippen hart yhn nicht verdros.
Gille u. a., M. Beheim
111, 342
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
den zwain tirlein sunderlich | macht er ain kripfen neben sich, | da dy mait Crist gepare.
Adrian, Saelden Hort
1585
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
disen zarten kripp knaben | soltu spisen und laben.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
der esel unnd das rinnd ir spis uß der kripfen assent.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Uwer geminneter eman und gemahele Jhesus, der liepliche lüstliche jüngeling und kripfeknabe.
Enders, Eberlin (
Straßb.
1524
):
Das rindt hatt erkant seinen herren, vnnd der esel die kripffen seines herren.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
man [...] gibt dem armen vil zuͦ fasten, | Vnd laßt sie in lerer kripffen naschen.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
2, 19, 4
(
Luzern
1526
):
die kripff sol dem ochsen nach lauffen vnd der lerer dem lere knaben.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 31
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
In der krippen eng gelegte | waint das kindlein.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
547, 1292
;
Lemmer, Schernb. Frau Jutte
1521
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Lemmer, Brant. Narrensch.
100, 28
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
74, 39
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v.  3,
1
 2.
2.
›Reisiggeflecht in Dämmen gegen Überschwemmung (im Wasserbau)‹.
Wortbildungen
krippenwer
(dazu bdv.: ; a. 1474).

Belegblock:

Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 164, 2
(
schwäb.
,
1392
/
3
):
ich haͧn geben von ainer zwifalten krippen zwüschend den mülinan 7 lb. 9 ₰ davon ze machend und umb holtz.
Ebd.
2, 24, 5
(
1425
/
6
):
ich kouft 72 karch vol stain umb klain Hannsen, damit wir die krippen zugefült haben.
Ebd.
102, 33
(
1435
/
6
):
3 ₰ zu lon die bünnen, die giebel, die darren, laden und krippen zu machen.
Ebd.
282, 37
(
1410
/
11
):
12ß vier knechten, daz sy gerten huwen zu krippen an das werr.
3.
geflochtener Korb als Meßgerät für Kohle.

Belegblock:

Schwäb. Wb. (a. 
1527
).
4.
›grobmaschiges Tuch‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
9, 21
(
preuß.
,
1404
):
20 crippen, 16 herrentischlaken.
Ebd.
687, 4
(
1391
):
100 elen saklynwat czu krippen.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ;
Ziesemer, a. a. O.
85, 33
.