kriechen,
V., unr. abl.
›sich mit an den Boden gedrücktem Körper auf allen vieren fortbewegen; sich mühsam hinschleppen (von Menschen), sich mit dem Körper über den Boden gleitend fortbewegen‹ (von Tieren); ütr. ›schleichen‹.
Phraseme:
in ein mausloch kriechen
›sich verstecken‹, jm. unter den mantel kriechen
›bei jm. Schutz suchen‹; zu einer frau kriechen, zu winkel kriechen
›sich zum Beischlaf begeben‹, zum kreuze kriechen
›nachgeben‹.Syntagmen:
auf allen vieren / händen und füssen / knien k
.; kriechender wurm, kriechendes tier
.Wortbildungen:
kriechwurm
Belegblock:
Die [...] siechen, | Die zu den strazen kriechen | Mit jamerigen ougtropfen.
sie krochen mehr auff händen und füßen zur stadt hinaus den weg nach heymen.
vnehliche lewte als buler vnd bulerÿn, die mitteinand zcu winckell krichen, allein vmb wollust willen.
Was wirdst den mit denen werden, die do sich verlasen auff S. Barbara [...] und kriechen Marien undter den mantel?
da kroͤche einer wol ynn ein meusloch, wenns yhm nuͤr so gut werden kuͤnde.
wann dieselbe an einander erhitzen in liebe-brunst [...] koͤnten sie einander in leib kriechen oder sich in ein leib verwandeln.
wie tuͦnt wir armen wurmelin die hie noch kriechent in der erden.
Eyn schlang die vff eym velsen krücht.
des wolfes woll kreucht voller würm ze stunden.
dar umb kreucht si [nader] über sich sam daz feur tuot und kreucht sô lang, unz si an daz herz kümpt.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
103, 1896
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
179, 8
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
174
; Sappler, H. Kaufringer
25, 133
; Schmitt, Ordo rerum
326, 2
; Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
238, 7
; Voc. inc. teut.
n vijr
; Voc. Teut.-Lat.
r iiijr
;