krautgarten,
der
;
-ns/-n
+ Uml.
›aus der Gemeindeflur ausgeschiedener eingefriedeter Gemüsegarten, Kohlgarten‹; zu  2, (
der
).
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
einen k. angewinnen / auffahen / ausfrieden / bauen / befrieden / innehaben / machen / schoren / verkaufen / vermachen / verzäunen
;
jn. in einem k. ergreifen, etw. in einem k. auflesen / säen / setzen / schütten, jn. um k. beklagen, etw. von einem k. zinsen, etw. zu krautgärten ausgeben
;
k. des gotteshauses / spitals
;
bete des krauts
;
beigelegener
/
gemeiner k.
Wortbildungen:
krautgartenacker
(a. 1487).

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1551
):
so einer in eim krautgarten ergriffen [...] der sei dem dorf ein ß. heller verfallen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
307, 1
(
rhfrk.
,
1557
):
die witfrawen [...] sein schuldig, die krautgarten [...] zum schloß gehörig zu schorn.
Küther, UB Frauensee
172, 24
(
thür.
,
1380
):
sullen wir en lazen eyne sateln landes by des gotshus krutgarten.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
126, 3
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
ein praitten [...] genant die Wechingerin [...] die hat man ausgeben zw chrawtgerten.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Hanns Kottler recepit i bet krauttgartens gelegen zwischen den 2 beten.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1447
):
das man von aller ley saͤt [...] die einliften zal geben sol ußgenomen, was man in den krutgarten seyet.
Merz, Urk. Lenzb.
79, 10
(
halem.
,
1521
):
wo aber einer vnder den reben ein büntli oder krutgarten woͤlte machen, mag er thuon.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1480
):
ain yeder inwoner [...] der vor kainen krautgarten hat, mag ainen krautgarten [...] machen, darein kraut zuͦ sezen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 349, 6
(
schwäb.
,
1580
):
es soll [...] verpotten sein, das kainer dem anderen [...] in ops- und krautgärten [...] weder schütten noch auflesen solle.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 337, 15
(
moobd.
,
1414
):
daz ich [...] zu chauffen geben han Elspeten [...] vnd allen yren erben zwen kraͤwtgaerten mit grunt vnd mit botem.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1453
):
den saffrangarten [...] und den krautgarten von der Gertlerin, die sol der Eyczinger sein lebteg innhaben.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
ain ieder mag wol auffachen ain paungartn, krautgartn oder ain tradtpeuntn auf seinen gruntn.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
662, 1
;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
51, 17
;
Welti, Stadtr. Bern ;
Kläui, Urk. Kaiserstuhl
218, 17
;
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
84, 34
;
Thiel, Urk. Weltenb.
287, 36
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Zingerle, Inventare ;
Öst. Wb.
1, 66
.
Vgl. ferner s. v.  3,  3,  1.