krauen,
kräuen,
V.
›jn. / etw. (meist leicht) kratzen, jucken, kitzeln, streicheln‹.
Phraseme:
das krauen im nacken gewinnen
›Angst bekommen‹; jm. krauet das blut
›j. regt sich auf‹; sich hinter dem kopf / den oren krauen
›unschlüssig, verlegen sein‹; jm. die oren krauen
›jm. schmeicheln‹.Syntagmen:
den kopf, die haut, die hare k., jn. mit dornen, auf dem haupt k., sich in dem bart, im kopf k
.; jm. den schwarzen flek k.
(obszön); hart / leise / sanft / scharf k.
Wortbildungen:
krauer
kräuig
Belegblock:
He wirt dar aff mit blode bedauwet, | Van doernen gekratzet ind scharp gekrauwet.
min neif Hersbach krauwet sich hinder den oren, wart ungeduldich uber mich.
Die Schlang hat nie so toͤdlich gifft | [...] | Vnd der Beer nie so scharffe krawer.
Ebd.
451, 5898
: Die [stein, sand..] rieben / vnd branten jhm [esel] sein haut | Davon er sich denn schewrt vnd kraut.
faren einhin mit stoltz und pochen auff yhre macht, gewinnen aber auch zu letzt das krawen ym nacken.
krauen sich eins dafur in kopff, got geb wo die thaler herfliehen.
so kriegen sie prediger mit hauffen, qui die ohren wissen zukrawen.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O. o. J.):
eins let mir in dem kropf, | Darumb ich mich krau hinder dem kopf.
So sol man in und das wafen strafen, | Sein haut schol man im mit dorn krauen.
Auch magst dich in dem part wol krawen.
Roupft, krawt und schluͦg ir den kratten vol; | Ich hielt mich hindersich in min hol.
Eis, Albrants Roßarzneib.
88, 29
; Peil, a. a. O.
574, 2166
; Luther, WA ;
Dienes, E. Gros. Witwenb.
40, 15
; Voc. Teut.-Lat.
r iijv
;