krachen,
krächen,
V.
1.
›ein starkes Geräusch von sich geben, laut tönen, knistern, knarren‹.
Phraseme:
das es kracht
›eine kräftige Wirkung haben‹;
kirren und krachen
.
Syntagmen:
der balke / bauch / donner / hals / himmel / kopf / leib / nacken, die hand / haut / hirnschale / kraft / schwarte / tür, das brot / feuer / herz / leben / schilt / sper, die adern / glieder / lenden
(jeweils Subj.)
krachen
;
krachender baum, krachendes bet / leilaken
.
Wortbildungen:
krachenbet
›frisch überzogenes Bett‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Sonitum ædere. Ergellen schallen ballen klingen thoͤnen ¶ schreyen ruffen goͤlen ¶ prasteln proscheln stampffen plauderen rasseln scharren brasseln bolderen rauschlen bochen klopffen roͤßlen ¶ rauschen sausen ¶ brummen schwermen ¶ kirzen kurren krachen tosen bersten knellen.
Koeniger, Sendgerichte (
rhfrk.
,
um 1521
):
so sal der zehener [...] dem sendherrn bereiden ein krachenbedt mit weyssen lylachen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
69, 800
(
Magdeb.
1608
):
Saß ich da allein Tag vnd Nacht | Da der Blitz schlug / der Donner kracht.
Ebd.
103, 1886
:
Vnd alle thuͤrn im hausse krachten.
Ebd.
513, 198
:
Ein seltzam Vogel hat [...] So viel tausent Zungen / vnd sprachen | Die hoͤrt man allenthalben krachen.
Christus greyfft hinein ynns gesetz, das es kracht.
Ebd. (
1544
):
sie seien nicht wie ander Leute und haben Gottes Gebot gehalten, das dafur der Himel krachen moͤchte.
Franck, Klagbr.
226, 21
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
die fruͤcht mitt krachendem fewer verzert werden.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
112, 10
(
els.
,
1362
):
Do wart ir die hant wider gerech mit eime so grossen krachende vnd snellende.
Lemmer, Brant. Narrensch.
81, 29
(
Basel
1494
):
ob man schon hoͤrt ettwas krachen | Mann waͤnt die katzen duͦnt das machen.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4480
(
schwäb.
,
1453
):
Morn hört man krachen schilt und sper.
Dreckmann, H. Mair. Troja
30, 25
(
oschwäb.
,
1393
):
do ward von den spitzzen in dem luft ain solich krachen, alz ob ain wald mit anander nider brach.
Munz, Füetrer. Persibein
67, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Sunst húeb dy vespereye | sich an mit lauttem krachen.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
358, 2
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Schleg vil der ungetzelten | hort’ man erst auff im chrachen.
Quint, Eckharts Pred. ;
Peil, a. a. O.
138, 2956
;
143, 3094
;
627, 3799
;
Lemmer, a. a. O.
54, 26
;
76, 91
;
Roloff, Brant. Tsp.
103
;
Dreckmann, a. a. O.
42, 16
;
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
61, 64
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v.  3,
1
 1.
2.
›mit einem Geräusch auseinanderbrechen, platzen‹; auch ütr.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Kl. Jer.
1, 14
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
mine craft ist gekrechit
[
Luther
1545:
vergehet
].
Peil, Rollenhagen. Froschm.
534, 870
(
Magdeb.
1608
):
der Hornung [...] stutzt hernach mit aller macht | Auff das Pferd / das sein Hirnschal kracht.
Luther, WA (
1531
):
so die geistlichen personen und guͤter schatzen und so reuffen, das jhn die schwarte krachet.
Ebd. (
1531
):
sauf [...] das dir der halß krache, jha der bauch, leib und leben krachen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnberg
1631
):
Singt sie hoch ohn Pauß, ohn Pund, | Das Hertz solt jhr krachen.
Menge, Laufenb. Reg.
2660
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Din brot sol sin gebachen | Wol vnd sol nit krachen.
Goedeke, P. Gengenb. (o. O.
1516
):
Den puren wend wir reysig machen | Das im noch muͦß die hut drüb krache͂.
Fuchs, Murner. Geuchmat
4146
(
Basel
1519
):
Sy hindret mich nit mit dem wachen | Vnd schlieffs, das ir die lenden krachen.
Peil, a. a. O.
236, 5919
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Sappler, H. Kaufringer
16, 624
;
Vgl. ferner s. v.  1,  2,  5.
3.
›stöhnen, seufzen‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
31, 14
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
so müßet ir gerichtes in die helle; darinnen müßt ir on ende krachen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Wenn man sie aber also fült ein, | Daß man kotzt vnd krecht wie ein Schwein.