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kot,1.
›Ausscheidung des Darms, Kot; Harn‹; offen zu 2.Syntagmen:
k. ausräumen
; jn. / etw. mit k. bescheissen / beschlirpen / beschütten
; k.
(Subj.) etw. beschlemmen
; k. des eingeweides, der gedärme / hunde
.Wortbildungen:
kotbach
koten
kotfas
kotmist
kotschaz
kotwerk
Belegblock:
Bschüt mā mich schon mit seich vn̄ kot, | Wenig mir das zuͦ haͤrtzen godt.
Der kat vnd wuͦst des ingeweyds wirt damit gereyniget.
Gar alter koth [...] alter hünner-, tauben-, under ander thier mist.
So ist auch der leichnam [...] in dem kot der gederme muterlichs leibs gelegen.
Ebd.
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: Er wirt auch ein untotlichs stuck der feul, das allczeit stinckt und kotet unmenschlich.
Mit zwaien pfunt kots, so werd im pas | Und haiß in wol außlern sein kotfaß!
drie wergmansmide und zimberlute [...] wurdent geworfen mit dem kwotwerke gegen der burg.
Ulenspiegel vber kam ein holen stein, vnd thet ein huffen seines katz daryn.
Der Kaufmann het ein Katschatz.
do jm so not | Zuͦ flyechen was / das jm der kot | So hoch syn hosen hatt beschlembt.
so gibt sich oft, das der afterdarm ausgehet mit seinem kot durch die wunden.
Nimb ain schwarze hennen [...] bints dem roß auf den schaden mit khot vnd pluet.
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 170
.2.
›Schmutz, Dreck, (Straßen)schlamm‹; auch ütr.Syntagmen:
k. anklecken / ausfüren / ausschwemmen / austragen / auswerfen / essen / scharren / schütten / speien / verzeren / wegräumen
; k.
(Subj.) erdörren
; jm. aus dem k. helfen, etw. aus dem k. lesen, jn. durch den k. ziehen, durch den k. gehen / laufen, etw. in den k. graben, jn. / etw. in den k. einsenken / schleifen / werfen, in den k. fallen / knien / treten, jn. / etw. im k. besudeln / herumziehen, im k. erfaulen / ertrinken / herumsudeln / liegen / sitzen / stehen / wandern, etw. mit k. verwüsten, mit k. werfen
; k. der hände / sünden
; k. auf der gasse / strasse
; böser / fauler / schnöder / tiefer k.
; schaufel mit k
.Wortbildungen:
kotlose
kotpfütze
kotschäufler
kotschepfe
kotstat
Belegblock:
der buͦben gantze schar | [...] | Wil sie mit macht wegreumen gar, | Gleich wie kot auff gemeinen strassen.
wenn jene den kath wieder herüber werffen wolte [...] hette sie allerley materien [...] darin ihre nachbarin die finger zimlich besudelt.
Jhr Schelmen im See bleiben muͤst | Sitzen in faulem koth vnd wuͤst.
das kutte͂ volck vnd geschwuͤrm [...] die das wort Gottes so gar mit fuͤssen tretten ynn kot.
das uns Christus helffen woͤlle den [...] schelmen zwyschen die sporn fassen, das er nicht zuͦ gayl werde und die edle seele in den kat werffe.
Erst man yn zoch hindurch das kot | [...] | Do er mit speicheln und unflot | Verspottet wart.
Er ist geformirt von dem ascher und von dem kot und [...] von der unrainigsten unsawberkeit des menschlichs samen.
Ich will [...] | sie wegraumen gar geschwind | Geleich wie auff der gaß das kot.
das [...] yemans in mißthaten ergreiffen moͤgen in sünden vnd dem kot menschlicher bloͤdigkeit.
Da gieng der Priester durch allen Treck und Kat, wa es an dem allerdieffesten was.
Wer samlet das zergenglich ist | Der grabt sin sel jn kott vnd mist.
so wer es nit von noͤten, das froͤmbde kaͤmend und uns uß unserem kat hulfend.
muͦsten hundert der besten [...] nider knieen in das kaut und bauten genaden.
Die schweı͂ lige͂ lieber jm kot deñ ı͂ eı͂ klare͂ wasser.
bemelter Hanns [...] liess die haillosen vetter sampt irer geselschaft also übel tractiert, im kat und wuost ligen.
sein sel [...] sol er waidnen [...] das sy nit einfall und sich einsenncke in den wuͦst unnd in daßs kott der sünden.
Diser künig het [...] dem fürsten von Österreich zu schmach desselben paner in das kot getreten.
es soll ein jeder purger [...] daß kott vor seinem hauß wekraumen.
Darumb gee hin behend und pald | Oder ich schlayft dich in das kot mit gewald.
Luther, WA ;
Gille u. a., M. Beheim
108, 99
; Anderson u. a., a. a. O.
30, 7, 17
; V. Anshelm. Berner Chron. ;
Klein, Oswald
103, 6
; Voc. inc. teut.
n vr
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 234
.3.
›Erde, Lehm, Bauschutt‹. – In religiösen Texten: ›Stoff, Material, aus dem der Mensch geschaffen ist‹.Syntagmen:
k. aufschaufeln / aufschlagen/ ausfüren
; etw. aus k. machen, mit k. ausfüllen / begiessen / mauern / reiben, in / unter dem k. liegen
›im Grab liegen‹.Belegblock:
der Mensch ist gemacht auß laimb vnnd Khot nach seinem Sterblichen Leib.
Christus nam kot von der erden und macht die blinden damit sehend.
der sal gestrichen schindeln nebst den latten under das stro legen und das tache mit leyme ader kothe begiesszen bey X solis.
dann bestellt man, dasselb kott und ertrich, was des in der stat ist gewest, auß zu furen vor die thore.
Da ballet Christus an dem end | Ein kot zusamm mit seiner hend | [...] | Zu-hand auß dem kotballen kam | Ein eißgrawer mann.
Ir hands Lazari vergessen vilechter | Der nach vnder vns vmbher gat | Dar vier tag lag vnderm kat.
auch fürt man keren, kat und stain zuͦ fieren, und was zuͦ dem bau nottwendig was.
Si melden zu recht das si hanif in den pach mugen legen [...] und das kat im pach nemen.
der het in auf unser frauen kirchen freithof auf sein grab gelegt und die schrift undersich einwerts in das kot kert.
das gruͦebelein [...] Khot nim͂t man drauß, reibt damit fuͤß vnd hende.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 423, 11
; v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 31, 24
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