kornhaus,
das
;
-(e)s/-er
+ Uml.
›Getreidespeicher zur Lagerung und zum Verkauf von Getreide‹;
zu  2, vgl.  18.
Meist Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
ein k. auftun / bauen / beschauen / einnemen / empfelen / verbringen; etw
. (z. B.
die gülte
)
in das k. antwurten / geben; visitation des k.
Wortbildungen:
kornhausmeister
(a. 1616),
kornhauszol
(a. 1381).

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
193, 39
(
thür.
,
1409
):
so sulden wir adir unse nachkumen den egenanten juncfrauwen er vorgenante korngulde reichen unde beczaln von unseme eigen kornhuse.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
40, 19
(
osächs.
,
1570
/
7
):
so soll er das kornhaus bauen, das die fenster gegen mittag oder morgen oder dem nidergang gehen.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
147r, 5
(
Leipzig
1588
):
der Koͤnig hat [...] seine Getreidboden vnd Kornheuser auffgethan.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
1450 jar da wart das neu kornhaus verpraht.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
39, 23
(
nobd.
,
1378
):
sullen uns [...] die obgenant gulte [...] antwurten in unsern kasten und kornhus unverzogenlichen.
Kläui, Urk. Hermetschwil
98, 7
(
halem.
,
1520
):
das kornhuß [...] soͤllend wir in unseren costen mit decken.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1626
):
das [...] järlich einer us unseren mitlen uf die visitation unser kornhüseren [...] geschickt werden soͤlle.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
die kornhúser soͤllent getailt werden mit kasten, da mit ietlich erlesen frúcht sunderbar gelegt werdint.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
ward das ober manghaus gepawen zu ainem kornhaus und zwaier gaden höher gemacht.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 769, 33
(
schwäb.
,
1622
):
welches aber, es seyen mans- oder frawenspersonen [...] in der badstuben und under dem kornhauß frevelte, daßselbig solle doppelten frevel [...] verfallen sein.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
131, 28
;
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
116, 9
;
Beyer, UB Erfurt ;
Leisi, Thurg. UB
5, 435, 24
;
Ruh, Bonaventura
340, 5
;
Bad. Wb.
3, 235
;
Vgl. ferner s. v.
1
 3,  2.