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kol, vereinzelt mit Uml.,
der
;–/-e
, auch -Ø
+ Uml.;›Kohl, Kohlkopf‹.
Zur Synonymik für 'Sauerkraut / Kohl' in den rezenten dt. Mundarten s.
regionalsprache.de, s. v.
.Syntagmen:
k. beissen / essen / fressen / hacken / kochen / sieden; breiter / gekochter / gekrunkelter / grosser / grüner / kleiner / krauser / römischer / roter / savoischer / ungesalzener / weisser / wilder k.; pflaster / saft von k
.Wortbildungen:
kolblat
kolfrucht
kölgarten
kolhof
kölkraut
kolkrautwasser
kolsaft
kolsame
kolstaude
kolstok
kolstrunk
kolwasser
kolwiese
kolwurm
kolwurz
Belegblock:
ein klein garten, 6 ader 7 bette, zu kraut und koll etc.
hastu gekochet guten kol, | daz wizzen dine kinder wol.
dilßensamen, anis, lagkriczien adder kolstak, den sol man schön schaben.
Ouch eyn ungesaltzen kol | Nicht smecket in dem munde wol.
ob gleich vnser Froͤsch keinen kohl beissen.
anderis were der himmil also wenic gebildit alse ein coile.
Gib mir dinen wynberg / ich wil mir einen koͤlgarten daruß machen.
darnach mag man sich richten, das man je zwüschen zwo reyen ezliche bethe als 6 zu kraut, ruben, möhren, zwibeln, kohl und anderer kuchenspeise gebrauchen möge.
Rüme dich rüplin / dein Vater ist ein kolwürm.
nym [...] daz weiß von dem ay vnd nym grüne kol.
Ebd.
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: nym ein seydlein kolwassers.
Eins tags kam im ein has darein, | Der im darinn das kolkrawt sein | An eim ort abgefressen hett.
Jn dem vierden manot sol man nit koͤl essen, / wan si machet gruͤnes vnd gifftig bluͦt.
Köle vnd alles ander krut | Wonn es entreint den magen.
Von dem roten köl, gesotten mit loͮgen von weidäschen.
so einer ein kraut ißt, wurzel ißt, samen etc., als brot und köl, daraus wird nun fleisch.
Caulis haizt kölkraut [...] wer die köl recht kochen well, der giez ir êrstez wazzer ab.
Kol craut wasser hat die tugent, wer es des morgens nuchtern trinckt, so macht es stul.