knolle,
der
;–/-n
.– 1 und 2 obd.
1.
›rundlicher Auswuchs, Hautwucherung‹.Syntagmen:
k. an der kele
›Kropf‹; harter / runder k.
Belegblock:
Ist dan das khnellein nit vergangen, so mues man die salben brauchen [...], bis das daß khnellein vergangen ist.
Ebd.
133
: Guet weich pflaster, welche [...] alle harte knoln weich machen.
2.
›rundlickes dickes Gebilde, Klumpen‹; auch ütr.Phraseme:
ein knolle an js. herz fallen
.Syntagmen:
einen k. weichen; zu einem k. werden; ein k. anken / kots / mels / unschlits, ein k. salz / schmalz / wachs; weicher k.
Wortbildungen:
knolächtig
knolgerste
knollenmilch
knollenwurf
knollenwurz
knolrebe
Belegblock:
Ir mundlin ist mit luste, | als bann us wurffet sy knollen dar auss.
Der esel schaffet nutzes nit | [...] | wo er scheist, do tungt es mer, | Und wo er saicht, waicht er die knollen.
wenn man es [mel] ausschütt, so vellt es knollet heraus, und in denselben knollen wachsen dann würm, die verderben es.
Mir felt gleich an mein Hertz ein knol, | Also bin ich der red erschrockn.
plas jm zuͦ pis das salcz fliessent werd zu ainem knollen vnd laß denn kalten.
schlecht ainer ain mit ainer faust das wer ain pfunt [...] oder ein knollenwurf [...] so ist es umb ieden wurf ein pfunt.
3.
›grober Mensch‹.Syntagmen:
jn. einen k. heissen; grober / starker k.
Wortbildungen
knolfink
knöllisch
Belegblock:
hies jn damit ein knollen, | ein truncken und ein vollen.
So wil ich [...] ein andre form beschreiben | Wie man soll grobe sitten treiben | Knoͤllisch / vnflaͤtig sein / vnd grob.
Ebd.
189, 25
: Dann mancher knoll ist nicht so kluͦg | Daß er wüßt wann er het genuͦg.
Ir narren, knebel, esel und trollen, | Wie seit ir doch die grobsten knollen!
Pistu aber ein starcker knoll | Und steckest aller poßheit foll.
du diebischer verrether, | Du mörder, bößwicht, ubeltheter, | Du rauber, hurer, und ehebrecher, | Du trunckenpoltz, du bub, du frecher, | Du knoll, du troll, du frawen-feind!
Sauff jmmer hin, du grober knoll.
ließ des kaisers alcaldo 7 buͦben [...], starck knollen, Spanier, straffen.