knechtlich,
Adj.
1.
›zu einem Knecht gehörend, in der Art eines Knechtes‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
jn. k. beherschen / regieren; knechtlicher dienst, knechtliche arbeit / dienstbarkeit / gestalt, knechtliches kleid / werk, knechtliche leute
.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Alsust zoch an eyn sloufe | Vleyschez und en knechlich cleit | Worer Gotes sun gemeit.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
GOtt nennet seinen lieben Sohn [...] seinen Knecht / von der Knechtlichen gestalt.
Sachs (
Nürnb.
1564
):
Doch leg im auff knechtlich arbeit, | Wil er nicht, in den stock in setz.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Alles knechtlich werck thuͦt nit an im: wann opffert das opffer dem herren in dem feúr vij tage.
Schmidt, Rud. v. Biberach
51, 17
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Der geist sol [...] fri sin von begirde vnd sorge aller zitlicher dingen, daz sint ioch des herten knechtlichen dienstes.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
wann solche knechtliche leute herren über andere werden, brauchen sie sich irer oberkait.
2.
›unterwürfig, sklavisch‹;
zu  12.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
k. abfallen / bücken; knechtlicher geist, knechtliche angst / begier / furcht / haltung, knechtliches joch / land
.
Wortbildungen:
knechtlichkeit
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
):
Wie sich vor ihm knechtlich bücken | die bezwungnen Main und Rhein.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
ich wene, servilis sin name si, | ein knechtlich angest iz quit.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
dat si sich uissschuten ind intledichten van sulcher knechtlicheit.
Luther. Hl. Schrifft.
Römer 8, 15
(
Wittenb.
1545
):
Denn jr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen / das jr euch aber mal fürchten müstet.
Sachs (
Nürnb.
1548
):
Wie schnöd sind ir wollüst vergencklich, | Kurtz, armutselig, vol trübsal, | Knechtlich, vol unrhu uberal.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Dritte forcht ist knechtlich, so ainer zesünden vnderlaesst aus forcht der straff.