knauf,
knof,
der
;
-s/-e
(+ Uml.).
1.
›Knoten, Schlinge zum Binden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1578
):
so trag ich ein geweft siden breit lein oben uber ein bonet mitten mit eim knouf von demselben swarze lein.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
dy mentele hatten dorch howen sweife, forne uffen unnd kort unnd uff den syten arme lochere mit breiten knouffen.
2.
›Kugel, kugelförmiger Gegenstand‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1399
):
zu deme weysen bornsteynpaternoster, das unserm homeister wart, qwomen zu 7 knofen.
Luther. Hl. Schrifft.
Sir 45, 11
(
Wittenb.
1545
):
hieng viel güldener Schellen vnd Kneuffe
[›Granatapfel‹]
vmb her an jn / Das es klünge.
3.
verziertes Ende, Griff, Fuß an verschiedenen Gegenständen, z. B. ›Säulenkopf‹; ›Schwertknauf‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
10, 22
(
preuß.
,
1404
):
1 trinkhorn von einem uwer mit eynem obirgoldten knowfe.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1409
):
1 m. vor eynen nuwen knoff of unsers homeysters gezelt.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
umb die kneufe desselven luichters stain gegraven disse naevolgende verse.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
min broder Gotschalk scleit in mit dem knoff sines swerdes ein blau auge.
Struck, Marienst. Wetzlar
1158, 21
(
hess.
,
1495
):
Calix festivalis myt eyner custodien, hait silbern kneuffe.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
zwyschen kroͤnlein vnd den kneuflein waren lewen vnd ochsen.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
do nam derselbe man das votervas und hieng es auff bey dem chnawff, do sach er von dem selben chnawff herab hangen ein guldein kebsen.
Joachim, a. a. O. ; ;
Loesch, Kölner Zunfturk.
1, 163, 6
;
Vgl. ferner s. v.  5, .
4.
›kugelige Krönung eines Gebäudes, Turmspitze, Dachkrönung‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1403
):
1 m. Peter moler vor den knof und fanen uf sent Bartholomen kirchen zu vorgolden.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
das was eyn husschen mit eynem dache unnd knouffe unnd driete sich umme, wy man wolde.
Lippert, UB Lübben
2, 1556, 7
(
osächs.
, o. J.):
mit 10 ph. geczalt, vor blech zcu deme knowffe uff den torm zcu den rathuse.
Rechn. Kronstadt
2, 660, 15
(
siebenb.
,
1546
):
pro uno pinnaculo vulgo Glisen Knof super turrim [...] 1 asp. 10.
Rechn. Kronstadt
1, 570, 13
;
2, 317, 20
. –
5.
›Kleiderknopf‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  8.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
507, 38
(
preuß.
,
1434
):
10 silberin knoffe, 2 knoffe von brillen an den dyaconenracken.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1351
):
di manne drugen wide unde lange kleider unde enhatten nit kneufe an den sunder an den armen hatten si dri kneufe, vir oder funf.
Hertel, Hall. Schöffenb. (
osächs.
,
1425
):
Lorencz Melwitz quam vor gehegit ding vnde bot uff eyn willig phant als eyn bette, dry kussene, czwelff silberne knoyfe vnde dry silberne rynge.