kläg(e)de,
die
;
–/-n
;
zur Formenvielfalt s. .
– Gehäuft wobd., auch md.
1.
›Jammer, Klage‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
sich einer k. schämen; bittere / grosse k.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
28, 66
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
ich streven leyder tegen stroem, | myne bitter klacht ist eme eyn droem.
Spanier, Murner. Schelmenz.
31, 26
(
Frankf.
1512
):
So lerns ouch klagen gott dor von! | [...] | Wiltu dich der klegte schammen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
424, 15
(
halem.
,
1534
/
5
):
der maas so vil / das taͤglich vil und grose clegde kamm [...] und bgertt ward / man soͤtt dem münch orlob gen.
2.
›Beschwerde, gerichtliche Klage‹;
zu  4.
Rechts- und Wirtschaftstexte, berichtende Texte.
Phraseme:
klägede und antwort
.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Syntagmen:
k. einwerfen / füren / vorbringen / vorklagen / ziehen; k.
(Subj.)
absein, jm. fürkommen; über eine k. inquirieren, um k. schwören; k. um totschlag; grosse / notdürftige k.

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Unsere bitte was, das mein gnediger herre [...] solche cleyden mit dem erstanden gelde wolde lassen abesein.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
M. 15. Jh.
, Hs.
M. 16. Jh.
):
also kam die sach fúr die sechs [...] bede min klegte und ouch min antwurt.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
die wile [...] kam dem künig klegde für, daz etlich herren in Türingen daz lant sere schedegeten.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1427
):
als vnsers gerichtes schriber vmb vnser stat einung digk vnd vil an eines hand sin clegd ziechen muͦs, wand er villicht kuntschaft nit haben mag.
Argovia (
halem.
, o. J.):
als dann allethalben grosse clegt, dasz niemand nützit in sinen güetern, holz vnd veld behalten.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
ein schaͤdlicher uberval [...] darum der Jennowisch herzog abgevallen waͤre und um vor klagter klaͤgten willen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
205, 29
;
Opel, a. a. O. ;
Welti, a. a. O. ;
Rennefahrt, Recht Laupen ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;