kluppe,
die
,
in Bedeutung 3 auch
der
;
–/-n
;
große Formenvielfalt.
1.
›gespaltenes Holz für verschiedene Zwecke‹, meist zum Festhalten e. S., z. B. von Briefen, dann: ›Zange, Klemme‹; ›Nasenband für Pferde‹; auch als Folterinstrument;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  15,  2,  1, , .
Syntagmen:
eine k. machen, jm. kluppen an die finger legen; etw. in einer k. bringen / füren / tragen, etw. in eine k. pressen, in einer k. fangen, etw.
(z. B. Pferde)
mit kluppen bezwingen / unterwerfen / winden; hölzerne k.

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
215, 21
(
osächs.
,
1570
/
7
):
dauche sie darein zweimahel, als man die kerzen macht, mit einer hülzern kluppen, damit du es nicht mit den henden anrürest.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
pfintztag darnach praht man 6 absagbrief in einer kluppen.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Der bott anwort zwen brief in einer kluppen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
574, 9
(
halem.
,
1534
/
5
):
machtends [...] v absagbrief [...] gabend die eim trumeter uf jn ein cluppen und stecken.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
der sol den span in einer kluppen offenlichen auf dem margt ân allez gevaͤr vail tragen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 16. Jh.
):
ein weingarthueter [...] mag nemben drei weinpör und mag die tragn in ainer klupen oder auf der taffel.
v. Keller, a. a. O. ;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 120
;
Lehmann, Rezeptb.
205
.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›Bedrängnis, Klemme, Enge, Zwangslage‹; ütr. zu 1.
Syntagmen:
jn. aus der k. lassen, jn. in die k. bekommen / bringen / fassen / kriegen / nemen / treiben, in js. k. fallen, jn. in seiner k. haben, jm. in die k. kommen; k. des teufels
.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Keyser Carol [...] den Türcken vor Wien auch in seiner klüppen hatte.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Ob ich den in die kluppen brecht | So stünd der handel wol und recht.
Ebd. (
1563
):
Wenn sie ein in die kluppen bringen, | Lernen sie fein fortuna singen.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
8
):
Brecht ich jhn in mein klupen nur, | so müst er siegen oder sterben.
Goedeke, Fischart
2579
(
Straßb.
1594
):
Ir seht wie hellisch teufels kluppen.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe
409, 583
(
Zürich
1523
/
6
):
gib den gsellen ouch die suppen, | Dann sie land dich nit us der kluppen!
Ukena, Zuger Trag.
1534
(
halem.
,
1598
):
Do wirtt das Bockspil recht angohn, | Wirst mir hiermitt ihn d’kluppen khon.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
Ir werden mich in die kluppen nicht treiben.
3.
›Masse, Klumpen, Bund, Bündel (teils in handelsüblicher Quantität, dann Tendenz zur Maßangabe)‹.
Syntagmen:
k. blei / (krammets)vögel / nüsse / salz / schlüssel / spiesse / unschlit
.
Wortbildungen:
kluppenweise
(a. 1531).

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Zach.
5, 7
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
und sehet, man trug einen cluppil
[
Luther
1545:
Centner
]
blyes.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
227, 9
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Erstlichen nimb steinsalz oder etzliche kluppel salz, darnach du viel sulz machen wilt.
Engel, Rats-Chron. Würzb.
232, 6
(
nobd.
, Hs.
M. 17. Jh.
):
Undt kost ein kluppet crammetsvögel 32 ℔.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do ist der burgermaister abermals komen und hat dem kaiser ain grosse kluppete schlüssel gebracht.