klos,
der
;
-es/-e
+ Uml.;
das
;
-es/-er
+ Uml. oder
-en
;
zu
mhd.
klôz
();
von
kloz
nicht immer zu unterscheiden.
1.
›Block aus Holz oder Stein‹.
Wortbildungen
klosspies
›mit einer Querstange versehener Spieß‹ (dazu bdv.: ; a. 1561).

Belegblock:

Wunderlich, Fierrabr.
122, 17
(
Simmern
1533
):
wie vnsinnige leut schlugen sie vf die Frantzosen / mit [...] kloͤssen / vnd andern toͤdtlichen werckzeugen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der herczoge von burgundien fihil gar swerlich uff einen steyn adir kloss, also das er amechtig wart.
Pyritz, Minneburg
13
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Daz ich niht anders umb mich sah | Wann heyde und ein gevilde flach, | Bestreit mit manges ronen clos.
2.
›rundliche Masse, Klumpen, Erdscholle (als Symbol der Landübergabe)‹.
Syntagmen
einen k. ausgraben, jm. einen k. antworten
; (mit Gen. oder Nom.):
k. erden / goldes / leimes / teiges, k. schne; grosser / kleiner k
.
Wortbildungen:
klossig
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
49, 19
(
um 1571
, Hs.
1615
):
wil Jch melden: Wie der Mensch geformiert sey, auß dem Erden khloß, Vnd wie diser Erden khloß nichts anders sey, denn die grosse Weldt.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
25, 22
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wo hat je werkman gewürket so behendes werkstück, einen [...] so kleinen kloß als eines menschen haubt?
Ebd.
30, 1
:
Einen kolben für einen kloß goldes [...] nimt ein narre.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
49, 25
(
osächs.
,
1570
/
7
):
pfleget ein gutter ackerman nicht zu pflüegen, wann das feld so naß ist, das grosse klösser an dem pflugschare bleiben hangen.
Ebd.
86, 24
:
Er [...] soll solchen vorrath [schweinemast] teglich rüren und wenden, das er nicht auf einander erwarme und hernach dumpficht oder klössig werde.
Luther, WA (
1536
):
quia all eins teiges, leimes, klos.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Von hartze getröllen, | Von schwebel serre gewollen, | Herre, machend ainen kloss!
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ain hagel kam da sere gros | Von hymel und da mitte ain klos | Glich als ain bilde von ainer magt.
Ermisch u. a., a. a. O.
17, 11
;
54, 34
;
3.
›kugelförmiger, rundlicher Gegenstand generell‹; im einzelnen z. B. ›Weltkugel‹; als Spielzeug: ›Kreisel, Topf, Kugel‹; als Munition: ›Geschützkugel‹; als Körperteil: ›Hoden‹.
Bedeutungsverwandte:
,  134, ,  4,
2
.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
8, 4
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
der erden kloß und meres streum mit aller irer behaltung hat uns der mechtig aller werlt herzog befolhen.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da man sie [hockenpüchse] wolt laden in der werkstat, da slug man den kloß oder kugel hart hin ein.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Kloß / da mit die kind spielen oder ein raad.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Cul / mannlich rut [...] grainle / kloß [...] Culbalg / scrotum, pellis testiculos continens [...] Culbruch/ culbrüchlin / subligar.
Vgl. ferner s. v. (
der
6.
4.
›Bündel, Reiste (von Flachs)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Jürges u. a., Waldecker Chron. (
wmd.
,
1546
):
52 ganß und hunner, noch mher dan 100 klossen flachses.