klimse,
klimpse,
klinse,
klumse,
klunse,
die
;
–/-n
.
›Schlucht‹;
vgl. .
Nobd. und Wobd.
Bedeutungsverwandte:
 1, , ,
2
,  1,  2, , , , .
Syntagmen:
eine k. erfüllen / erspähen / gewirken / verdammen / verkleiben / verschopfen / verstreichen; durch eine k. gucken / lugen / sehen, in klimsen stecken; vol k. sein; k. des hinteren / leibes, einer mauer / tür / wand, eines brets / fensters; höllische / kleine / wilde k.
.
Wortbildungen:
klimsengucker
›Feigling‹ (um 1640),
klimslet
,
klinswerk
(dazu bdv.: , ) ›Halden, in denen sich kleine Erze befinden‹.

Belegblock:

Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1573
):
Es werden auch oberhauptmann und räte berichtet, dass die diener vom klinsswerg und notwerg keinen urbar noch neuntes nehmben.
Fastnachtsp. (
nobd.
2. H. 15. Jh.
):
Die cleinen würmlein in den clünseln | Aus grufft der erden gunden sie crabeln.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
nur ein wand war zwischen uns, | Darinn erspehet ich ein kluns, | Dardurch wir heimlich möchten reden.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
hoptman Wolleb [...] zoch stil an den berg zuͦ einer wilden klimsen.
Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
das kiczi merket durch ain klunsen senhend, daz syn muoter nit da was.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
wann die klumssen nit wol verdamt synd so rinnen sie.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Was du dann von dem undern tail dar zuͦ tuͦst, das ist als bald zerspalten und climslatt.
was darnach der loͤcher und klimsen ist, verklaiband wir usswendig mit kautt und ochsenmist.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
; Var.
Augsb.
1507
):
meine taube kum in die holer der stain vnd in die klunsen der durren mauren
[Var.:
klimßen
].
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
sachen haimlichen durch die kluntzen der fenster heraus, was der boffel thet.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
do haben sie durch die spelten und klimpsen ein guete weil seiner gugelfur zugesehen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Galiênus spricht, daz daz flaisch dar zuo nütz sei, daz ez die klunsen zwischen den painen und den âdern derfülle.
daz öl verschoppet diu klünsel und diu spältel irs [der vespen] leibes.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
A. 16. Jh.
):
ainer [...] luͦgat etwar heraus aus der klunsen und stech in zu tod.
Wutke, a. a. O. ;
Schmitt, Ordo rerum
35, 19
;
Löffler, a. a. O. ;
Pfeiffer, a. a. O. ;
Klein, Oswald
53, 14
;
Drescher, Hartlieb. Caes. ;
Voc. Teut.-Lat.
q viijr
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;