klette,
die
;
–/-n
.
1.
die Pflanze ›Arctium lappa L., große Klette‹.
Zur Sache:
Marzell
1, 374
.
Phraseme:
jm. kletten anhängen / anheften / anwerfen / einwerfen; jm. kletten in den bart reiben / werfen
›jn. ins Gerede bringen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2, (
die
), .
Syntagmen:
große / kleine / scharfe k.; wurzel der k.
Wortbildungen:
klettenblat
(a. 1658),
klettenkraut
,
klettensaft
(15. Jh.),
klettensame
(seit 1480),
klettenwurz
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Nezzeln, cletten, dorne | Was hinden unde vorne.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
Jesus Christus kuam in dise werlt und vant in den akkere der werlde dorn kletten nezzeln und ander uncruͦt.
Keil, Peter v. Ulm
120
(
nobd.
,
1453
/
4
):
nym der grossen nessel wurtzel vnd der cletten wurtzel vnd sewd das in wein.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1486
):
Beschreit mich, wirft mir kletten an | Und hab im nie kein leit getan.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
An disen wirft er rechte als der kletten uf einen menschen wúrffe.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Kain abbalas, bicht noch bett | Verfacht dich nit als umb ain klett.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1549
):
er wist im ein klettenn oder ein schellenn anzuhenckenn.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Marggraf Ernst [...] wollt dem von Zollern auch ain kletten in bart werfen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Groß Klaͤttenkraut. Personata [...] Klein Klaͤtten. Lappa.
Deinhardt, Ross Artzney
49
(
oobd.
,
1598
):
Gib im khleten wurzen zuessen, es macht ain guetten atm.
Fischer, Folz. Reimp.
18, 182
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Broszinski, Minner. Chir. Parva
79r, 4
;
Goldammer, Paracelsus
2, 135, 17
;
Deinhardt, a. a. O.
249
;
Weitz, Albich v. Prag
146, 21
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 166
;
Lehmann, Rezeptb.
204
.
2.
abwertend von einer Frau.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1606
).