kleben,
V.
›an jm. / e. S. hängen, kleben, festsitzen, verweilen; jm. / e. S. anhaften, etw. nicht loslassen können‹; von konkreten und abstrakten Bezugsgegenständen;
Phraseme:
jm. in augen kleben
›jm. vor Augen sein‹; an der pfanne kleben
›den kürzeren ziehen‹; etw. kleben lassen
›etw. auf sich beruhen lassen‹; kleben bleiben
›ins Stocken geraten‹.Syntagmen:
güte / licht an etw. k., unflat am kleid k., an dem eimer / stein, der natur / wand k., an gut, den buchstaben / gaben k., mit dem herzen an jm. k.; als eine klette / rinderkot k.
Wortbildungen:
kleb(e)kraut
klebfeuer
klebrute
klebspindel
klebsak
klebvogel
Belegblock:
Vndt daß man nicht klebe an den buchstaben, vnd vermeine, hören vnd lesen sey genug.
Güete klebet an wesene und enist breiter dan wesen.
klagen ihrer etliche, wie ihnen [...] das haupt wehe thue, welches gemeiniglich ursach eine ist auch diese, daß sie etwan an einem bösen bißen oder daran etwas unsaubers klebend blieben ist.
hat der Nattürlihe Mensch geldt, guet, Weib, Kindt [...] für sein aigen, nimbt sich desselben an, Klebet mit seinem Herzen darann.
Die Vogler werden machen Leym / Vns damit allesampt zu fangen / Wenn wir darin klebend behangen.
di wile icht an der sele clebit, wi cleine ez ist, [...] ir in sehit Godis nicht.
dieser unflat klebt nicht am Kleid oder auswendig an der Haut, das man jn koͤnne abwasschen.
Leichtlich einer an der pfannen klebt | Der dem, so recht ist, widerstrebt.
Ettelich auch do klebten | In dem golde verschmeltzet fin.
zehant der siht, |[...] | swaz dez klebet an der want.
es was so gar kalt desselben winters, das eim die hend an den lidrein aimern klebet.
Drumb welch mensch an den gaben klebt, | Derselbig gar unsicher lebt.
an im si klept alsam ain klet.
Nu sint drù ding hie, daz eine klebet an der naturen in fleische und in bluͦte, als die liplichen sinne und sinnelicheit.
Wir went sie werffen auff disen tag | Das sie bald khommen von dem leben | Und ir hirrn blibt an steinen kleben.
Diß ist das krefftigst narren krutt | Diß kappen klaͤbt lang an der hütt.
Diss jars hat ein truͤwe stat Bern [...] ander me klaͤbruͦten an genanten bischof [...] geworben.
die ix ortt [...] früntlich dancktend [...] und lies man den handell allso claͤben.
es gnappet hindan auf dem haupt genot | und clebet da als ain rinderkot.
beger das dir der herr gebe [...] daz du nit begirig seiest auf zeitlich gut / und dir dein hertze nit daran klebe.
hertz vñ gaist klebt an kaine͂ eüsserliche͂ werck [...] sond in blossem vertrawe͂ an cristo.
siht er dann iht kleben bei | daz dem win niht wol gezimt.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
2224
; Froning, Alsf. Passionssp.
5802
; Peil, a. a. O.
211, 5132
; Strauch, a. a. O.
74, 26
; Opitz. Poeterey
19, 27
; Gille u. a., M. Beheim
301, 71
; Thiele, Minner. II,
9, 26
; Goedeke, Fischart
86
; Anderson u. a., a. a. O.
14, 12, 5
; Voc. inc. teut.
d vjr
; Hulsius
K jr
;