klaue,
1.
›Kralle eines Vogels, eines Säugetiers‹; metonymisch auch: ›Fuß, Tatze‹; ›Hufe des Hornviehs‹; als Synekdoche: ›(Stück) Hornvieh‹ als Grundlage der Strafzumessung bei Tierschaden oder als Abgabe; daran wiederum tropisch anschließbar: ›Zwangslage, Klemme, Griff des Teufels, des Todes‹.Phraseme:
(nicht) eine klaue
›überhaupt nichts‹; etw. in der gespaltenen klaue treffen
›etwas genau treffen‹; die klauen saugen
›hungern‹.Syntagmen:
die klauen abziehen / aufklemmmen / ausbreiten / herfürlassen / wegtun; etw. / jn. aus den klauen lassen, etw. in js. klauen bringen, jn. / etw. in seinen klauen ergreifen / haben / halten / nemen, jm. in die klauen geraten, in js. klauen fallen, jn. mit den klauen drücken / meistern, etw. mit den klauen fassen / heften / tappen; klauen des drachens / geiers / teufels / vogels / zweifels, der katze, des pferdes / schweins; erene / gesalzene / geschärfte / gespaltene / geteilte / greuliche / krumme / lange / räubische / scharfe / spitzige / ungeheure / wiederkrümte klauen
.Wortbildungen:
klauengeld
klauenkle
klauenleder
klauenschmalz
klau(en)steuer
klau(en)zol
klauvieh
Belegblock:
von dem roube slugin | menlich al der Pruzin schar | behaldinde ir vie vil gar | daz ni abquam ein clawe.
1 tonne claen
›Fleisch vom Hornvieh‹
gesolczet. Myns pertz clauwen greyff sij mit den tzenden | Ind dede id hyncken an beiden enden.
so ist kontbar, das not ist, das man den underscheid in der gespalten klauen treff.
Nach den drin tieren quam, | Dem die zene yserin | Waren, und die claben sin, | Vraz, reiz, beiz.
Die klawen muͤst ihr saugen all zumal.
Nym von einem geyren die claen vnd seinen snabel, prenn es zu puluer.
soll kain burger [...] kain cloengelt und clain zehenden geben.
Derselb [...] | den bawren grimmig anplatzt, | Sein hals und sein angsicht zerkratzt | Mit seinen spitzigen klaen scharff.
er machet als grúlich krezze, als ob in ein ber under sinen spizigen klawen heti zerkrawet.
in den selben 7 monoten wuͤhsent dem künige klowen an den vingern und an den zehen also eime tiere.
Ein cloe belaib nit von den dingen die vns sint notturftig zuͦ dem dienst vnsers herrn gotz.
er hät der vordren gruͤwel clauwen als lang [...] als ain ochsen horn wann man guͦt horn machet uß sinen clauwen.
Entschaid zwischen den girtlern [...] und schuhmacher [...] des ableders, hels, klaen und fuderleders halben.
Jch will dein horē eysin machē vn̄ dir erine klawē gebē / da mit du vil voͤlcker zerreiben migest.
die hinden gepern kälbel, der hüetent si [...] und verpergent si in den stauden und maisternt si mit den klâen, daz si dar under beleiben.
ez fuͤrging denne deu letst clo des gekruͤmten ohsen mit seiner gepogenn knischeiben.
Wir [...] verjehen offenlich [...] das wir durch etlich unser noturft haben abgenomen ain closteur ab der pfaffhait güter.
So ein viech in weingährten kommet, ist die straff von ieder klaw 4 ℔ und den schaden absonderlich zu bezallen schuldig.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
46, 7
; Knape, Messerschmidt. Bris.
35, 91
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
604, 3106
; Luther, WA ;
Pyritz, Minneburg
5087
; Ott-Voigtländer, Rezeptar
205r, 21
; Gereke, Seifrits Alex.
763
; Herzog, Landsh. UB
167, 40
; Qu. Brassó
5, 539, 33
; 2.
›Werkzeug in der Form einer Klaue‹.Belegblock:
1 odirkemel, klowe, 1 nithamer.
3.
›Ende einer Zaunrute‹.Belegblock:
4.
ein Maß für Waldnutzungsrecht, Berechtigungsmenge an Holz.Syntagmen:
k. holz
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