klaghaft(ig),
Adj.
1.
›klagend, zu Klagen geneigt‹;
vgl.  123.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1, .
Syntagmen:
klaghafter mensch, klaghaftes gemüt
.
Wortbildungen:
klaghaftigkeit
(um 1500).

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1530
):
sie sind gedultig | Inn Widerwertigkeit unschuldig, | Nicht klaghafft, unwillig, wehmütig.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
13, 30
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Er ist gewesen undanckper in den guteten, claghafftig in widerwertigen.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›beklagenswert‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  2.

Belegblock:

Jörg, Salat. Reformationschr.
660, 8
(
halem.
,
1534
/
5
):
So dann dis xxxjst jar / under vor erzellten / unsaͤligen unruͤwigen jaren / das claghaftest gsyn.
3.
›eine gerichtliche Klage vorbringend‹; (subst.:) ›Kläger‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
k. kommen, etw. k. anbringen / machen; klaghafter teil, klaghafte partie
.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
A. 16. Jh.
):
Wer der ist der klaghaft auf die grunt käm, der sol klagen drei vierzehen tag.
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 225
.
4.
›mit einer gerichtlichen Klage belegt, angeklagt‹; (subst): ›Angeklagter‹; konversosem zu 3.
Bedeutungsverwandte:
 3.
Syntagmen
k. sein / werden
; zum Subst.:
den k. berufen
.

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Ein Klaghafften fuͤr den Richter beruͦffen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
78, 42
(
nobd.
1452
):
wurde ymandt klagehaftig, also das er clagegelt geben müest.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
47, 11
(
nobd.
,
1358
):
sol unser hauptman [...] helffen eim iecklichen klager, der umb die egenanten sache klagheftig wirt.
Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 225
.