klaffen,
V.
Syntagmen:
laut k.
Wortbildungen:
zanklaffen
Belegblock:
Do wirt sein waynen und claffen der czen.
Ebd.
18, 104
: O laider des jemerlichen hewlens und luens, das erhellen der claffenden czen.
Von hymel kam der groͤste schal | (Vil lute klaft er úber al), | Und kam ab dem hymel dar | Ihesus zuͦ ir dú in gebar.
2.
›(laut) reden, sprechen‹; subst.: ›Rede‹.Syntagmen:
einen fluch, witze k.; sich mit worten dannen k., mit jm., wieder jn. k.; heimlich / viel k.
Belegblock:
Got der hat noch zunge und munt noch nihtes niht, do er mit mug chlaffen; wo mit claffet er dan? Sein chlaffen mit den engeln ist, daz er sich ein iglichen engel offenbart.
do die partien [...] in hern Heinrichs huse vanme Stave aissen, do klafde Johan Quattermart mit Godart Grine dem alden, ind under anderen worden sachte Godart vurß.
der buschof moiste halden tuschen den ketten in groisser sorgen zwa uren, sins lives in sorgen, ind moiste sich mit hoischen worden dannen claffen.
[heren ind steden] meinten ouch, he wer it, durch sins schonen vervarens claffen wille, also dat der heren ind der stede ein deil weder an in ind zo eme veilen.
Die wyle die zwene mit eyn ander clafften / so kame Warakir.
David [...] Wolde gotes dinest meren | Und sazte, das mus ich claffen | Virundzwenzig phaffen.
Dar zu ist er allz grausam nit geschaffen | Allz do sagen die pfaffen, | Dan das sie mussen claffen | Ir narung halben in der frist.
wo zwey claffen heimlich, | so swuͦrest du sie meinden dich | und daz sie wißen din tat.
Ich bin auch in der bruͦderschafft, | Da man wenig witzen klafft.
Augspurg hatt ain weisen ratt, | Das brüst man an ir kecken tatt | Mit singen, tichten vnd claffen.
der selbig chëczer [...] hueb an zu schreien vnd zu chlaffen in seiner posshait [...] wider den heiligen Jeronimum.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm ;
Struck, Klöster
585, 22
; Tiemann, a. a. O.
119, 29
; Asmussen, Buch d. 7 Grade
1520
; ‒
Vgl. ferner s. v. .3.
(abwertend:) ›schwatzen‹; subst.: ›Geschwätz‹; ›jn. verleumden‹; ›(jm.) etw. verraten, etw. ausplaudern‹; Syntagmen
jn. k. lassen, jm. etw. k.; gutes, viel k.
; zur Subst.: das k. anheben / begeben / lassen / leiden; dem k. zuhören; sich an js. k. keren
.Wortbildungen:
klaffung
Belegblock:
Verbosum esse. Kallen klaffen schwetzen wasschen fladdern klappern schlaudern plaudern.
Beclagt sich auch, das die abtrennigen under gottes dinst umb die kirch gain claffen und geben bois exempel den andern.
Wer vor mir das beste klaffet, | Und hinder mir das ergste schaffet, | Den achten ich auch anders neit.
Kere dich an sein klaffen nit, | daz bidde ich dich, di truwe | ist an ime kleine.
Ffrouwe sprach der konnig jr kunent viel klaffens.
Her Tot lasset euer unnütz klaffen!
In der kirchen man sie selten findt [...]. Darnach findet man sie vor der kirchenn stan | Mit mangerleye klaffen.
Der keyser anderst hat zu schaffen, | Denn daß er zu-hör deinem klaffen.
dir ist berait der hell wit | und dinen wip, der natren, | dú claffen und snattren | kan mit dir.
hievon ist nüt unbillich, do frowen bynander sint, ob sü me redent und klaffent denne die manne.
Als deinen brei hast ausgeschütt, | Und also nicht wußt was du klafst.
du kanst hüt aber nüt dann klaffen | Du gschirrist alle ding fyn an.
was der schuoler redt und clafft | baide in früntschaft und in zoren, | das was alles sampt verloren.
Wer gerne klafft dem ist es ain pein | Soll er lange ungesprochen sein.
Der kayser lat die läwt klaffen, | Paide layen und pfaffen.
4.
›von jm. verleumderisch reden, klatschen; jn. beschimpfen, bespotten, sich über jn. / etw. lustig machen‹; subst.: ›Klatsch, üble Nachrede‹; Syntagmen
(zur Subst.): k. der zunge; ärgerliches / böses / falsches / schnödes / spöttisches k.
Belegblock:
vurbaz clafte er dar, daz di drie kindir so musec waren in den gluenden oven.
mit bosen klaffen unnd mit singen, | [...] | da dinen si dem tuvel mede.
glewbe dem vorlognen manne nicht [...] So hellt sichs viel anderst denn er schreibt und klaffet.
Den fluch den ich hie han getan, | Der muss auch uber die ergan | Die boses von frawen claffen.
Gesel, gedenck der alten treuͤ, | Die ich dir offt bewisen hab; | Veracht der neider claffen!
Acht nicht, was menschen-leer stets klafft, | Sy ist lügenhafft, | Voller betrug und gleyßnerey.
Deßgleichen halt die Zung in Hut, | Nichts ergerlichs zu klaffen.
wer clafft, dem wirt gegolten, | mit gelicher mäß wirt er gescholten.
die [nachgaffer] mangem reynem wib | mit claffen thun gancz all ir eer verhauwen.
manicher ölgötz [...] vermaint, er wöll mit seinem klaffen uns all erschrecken vons Luthers leer zuͦ fallen.
Jhesus, er litten grossen spott | Mitt worten und mitt falschem klaffan.
die nâchklaffer [...] werdent doch gevangen oft von êrbern läuten in irm valschen klaffen.