klügel,
klüg(e)ler,
der
;
–/-Ø
.
›sich für klug haltende Person, Besserwisser‹; vgl. (Adj.) 5. – Besonders häufig bei Luther: ›auf die eigene Vernunft statt auf Gott vertrauende Person‹.
Phraseme:
meister klügel
›Besserwisser‹;
frau klügelinne
›besserwisserische Vernunft‹.
Bedeutungsverwandte:
, , , (
der
1.
Syntagmen:
grosser / narriger / selbstwachsender / unnützer k.
Wortbildungen:
klügelinne
,
klügelisieren
(dazu bdv.:  2, , ; seit 1621).

Belegblock:

Luther, WA (
1529
):
Ich wil dem Hertzog Georgen sampt allen seinen klugelern zu recht und kunst mans gnug sein.
Ebd. (
1532
):
eben der feine Man, den man heisset Meister Kluͤgel, dem wedder Gott noch die welt hold ist und doch allenthalben sein vol ist.
Ebd. (
1543
):
Hie stoͤsset sich nu fraw kluglinne, die Vernunfft, die zehen mal Weiser ist, denn Gott selbst.
Der unsinnige narr [...] aus seinem eigen tollen Kopffe von solchen Hohen sachen treumet und ein selbwachssender meister kluͤgel ist.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Erstanden sind der klugel vil, | Ein jeder weiß es besser.