kiz,
kitze,
das
;
-s/-(e)n
;
große Formenvielfalt.
›Junges von der Ziege‹; auch als Abgabe.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
ein k. eintun / erbleuen / erschieben / erwerfen / gestechen / kaufen / schneiden / treiben / verkaufen, jm. ein k. bringen / geben; eingeweide / fleisch vom k.; feistes / junges k.
Wortbildungen:
kitzen
(Adj.),
kitzen
(v.) ›Junges werfen‹,
kitzenfleisch
,
kitzennez
Netzhaut um die Eingeweide des Zickleins (a. 1566),
kizbauch
,
kizbone
›Hagel‹ (16. Jh.),
kizfleisch
,
kizgrau
,
kizzehent
(dazu bdv.: ; a. 1572).

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
450, 20
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
er saczt die schăff zu der rechten hend, | die kiczen zu der linken gleich.
Schnelbögl, Salb. Karls IV.
79, 22
(
nobd.
,
1366
/
8
):
So gebent die fleischpenke 14 kitzpeuch zu Ostern.
Gerhardt, Meister v. Prag
51, 25
(Hs. ˹
nobd.
,
1477
˺):
sich also vil iar als ich bey dir pin gewesen vnd han dein gepot nye vber gangen vnd du hast mir nye ein kitzlein gegeben.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Kitz-graw sind all ir sayffen-wesch.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1556
):
Schwein, schaff, lemmer und kitzi, so durchgehn.
Arndt, biechlin
C iijr
(
Freiburg
1523
):
Dem menschen seind gesund die nachgeschribē speyß. Fleisch von jungen kützlin / jung lambfleisch.
Bobertag, Schwänke (
Straßb.
1522
):
Es spricht Esopus wie vff ein mal ein wolff het ein feißt kitzlin gefangen, vnd wolt es fressen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
1395
(
Basel
1519
):
Vber Isaacks spyß die selbig was, | Der kitzen fleisch für wilpret aß.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
11, 24
(
Zürich
1521
):
So gott der Juden opffer (vilicht ein gitzly od ein schaff) [...] verwarff.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1482
/
4
):
soͤllen si ouch all ander fleisch [...] zinen und schoͤnen [...] ußgenomen gitze und souglammer.
Müller, Stadtr. Ravensb.
239, 19
(
oschwäb.
,
1425
/
30
):
das si [...] dehain kelber schaͦf noch kitzi wenne si die gestechent, nit erblaͤien sond.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die gaiz [...] derwerfent auch ir kitzlein von schädleicher kelten.
Eis, Gesundheitsl.
101, 7
(
oobd.
,
1520
/
30
):
Das best flaisch auß den geenden thieren ist das kiczin.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1539
):
Dy jungen lemblen, so feigling sein, und kizfleisch das ℔ umb 5 w.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
126, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
do ward er springenn gleich eim jungen kitze.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1429
):
vii kytzin deckn.
Menge, Laufenb. Reg.
1887
;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
605, 21
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var.;
Österley, Steinhöwels Äsop ;
Müller, Stadtr. Ravensb.
239, 19
;
Eis, a. a. O.
101, 16
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Wopfner, Urk. Agrargesch.
332, 41
;
Bad. Wb.
3, 145
;