kirmesse,
kirmes,
die
;
–/-n
;
zu
mhd.
kirchmesse
().
›Einweihung einer Kirche und das damit verbundene Fest‹;
zu  1,
1
 1.
Nrddt./Md.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, ,  1, .
Syntagmen:
die k. belegen / haben / halten / hüten / verbieten; etw. auf der k. feilhaben, auf eine k. abziehen / aufziehen, etw. zu einer k. senden, zu einer k. kommen / ziehen; die freie k.; freiheit der k.
Wortbildungen:
kirmesflade
(a. 1637),
kirmesfleisch
,
kirmesgeld
(seit 1419),
kirmesgericht
(seit 1532),
kirmeshüter
,
kirmesku
,
kirmesmarkt
(a. 1575),
kirmesrecht
(a. 1594),
kirmessefane
,
kirmestag
,
kirmeswerk
.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
149, 33
(
preuß.
,
1430
):
1 kirmessefane [...] 3 par fanen.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 669, 31
(
preuß.
,
1445
):
So sullen ouch die kucheler und dy weynborner uff dorfferen und kirmessen ere kuchen und gebranten weyn nicht veyle haben.
Chron. Köln (
rib.
,
1. H. 15. Jh.
):
up sent Maternus dach wart Roidenkirchen kirmisse gelaicht bi Malatenkotten.
Mosler, UB Abtei Altenb.
2, 292, 31
(
rib.
,
1499
/
1502
):
dem amptman tzo Bacharach eyn kyrmyss van 1 ggl.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1500
):
so sall hieinnen uisgescheiden sin dat klin kirmeswerkelgin.
Struck, Cist. Marienst.
1033
(
mosfrk.
,
1457
):
zo Beczdorff kermes sas der werkmeisster in der keirgen und as mit der vorg. horen vor dem volke offenbeirlich.
Struck, Joh. Pfannstiel
151, 45
(
mosfrk.
,
1541
):
Sytzenhaus selligen sone vor kirmeßfleysch gegeben 2 fl. 20 alb.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1563
, Hs.
1589
):
da sall mein gnedigster herr ein kyrmes hueder hain und die lehn hern einen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
In demselben jare qwam lantgrave Albrecht kegen Erfforte zu phyngisten alsso kirmesse do zu unsser lieber frawen ist.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Do wart der arme kremer gar frohe [...] unnd czoch zu vele kermessen unnd jarmerten keyn isenache.
Ermisch, UB Chemnitz (
osächs.
,
1331
):
Uff dem vorgenenten gute unses gotshawß sal kein hantwergesman sein, der icht veiles wircke uff den marckt in die stat oder vor den kirchen veile habe ane zu kirmessen alleine.
Luther, WA (
1537
/
40
):
wo eine Kirmess ist, da ist auch ein kretschmar, das ist: wo Gottes wortt rein und lauter geprediget wirdt, do kompt der Teuffel und richtet neben wege an.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 416, 1
;
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 145, 19
;
Aubin, Weist. Hülchrath ;
Redlich, Jül.-Berg. Kirchenp.
2, 1, 562, 33
;
Loersch, a. a. O. ;
Struck, a. a. O.
152, 56
;
Eckhardt, Ohess. Klöster
2, 129, 9
;
Wolf, Gesetze Frankf.
282, 2
;
Küther, UB Frauensee
375, 4
;
Ermisch, a. a. O. ;
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;