kirchensaz,
der
;
-satzes/-sätze
.
›Recht, eine Kirchenstelle zu besetzen, Patronatsrecht‹;
metonymisch: ›die zu besetzende Stelle‹; zu  2.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
den k. aufgeben / aufsenden / eigen / einräumen / empfangen / verkaufen / verpfänden / verschreiben, jm. den k. erteilen / geben / (ver)leihen; der k.
(Subj.)
bleiben / erfolgen, dem herren / orden zugehören; etw. für den k. geben, jn. mit dem k. belehenen; lediger / oberer k.; streit wegen des k.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1462
):
das dorfe Wiler mit [...] sime zugehore, is sie frone, dinst, scheffer, gebode und verbode, kirchensatze, zenden.
Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1374
):
so suͤllen wir [...] alle kirchsetze, giffte und presentacien [...] verpenden und verschriben.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1348
):
setzen wir ze einem rechten pfande demselben herzog [...] die stete und vesten [...] mit lúten, guten, rechten, eren, kyrchensetzen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
so haben wir [...] gesprochen, das wir unsern gnedigen herren von Sant Gallen und siner gnaden gotzhus bi dem kilchensatz [...] lassend in creften und in ir grechtigkeit bliben.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1593
, Hs.
1655
):
der kürchensaz gehört allein dem hochlöbl. orden zue.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 249, 2
(
schwäb.
,
1546
):
Wir [...] wöllen, das [...] auch ein jeder seinem pfarrherrn oder dem herrn, dem der kürchensaz zugehört [...] bezale.
Maag u. a., Habsb. Urbar
2, 1, 417, 11
;
Rieder, Gottesfr. ;
UB Zug
5, 10
;
Leisi, Thurg. UB
7, 258, 23
;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
Wintterlin, a. a. O. ;
Thiel u. a., Urk. Münchsm.
207, 24
;
Bad. Wb.
3, 134/5
;
Vgl. ferner s. v.  2.