kindertauf,
der
,
kindertaufe,
kindtaufe,
die
;
Bestimmungswort auch mit Diminutivsuffix:
kindertaufel, kindertauflein
.
1.
›Taufe eines neugeborenen Kindes und die dazugehörige Festlichkeit‹;
zu (
das
1,  1.
Bedeutungsverwandte:
 2, , .
Syntagmen:
die k. halten; sich der k. entschlagen; zur k. gehen, jn. zu einer k. bieten / laden; zerung bei der k.
Wortbildungen:
kindstaufmalzeit
,
kindtäufete
,
kindtaufsordnung
,
kindtaufszeit
(a. 1596).

Belegblock:

Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 21, 32
(
hess.
,
1529
):
wer inen das hab angegeben, das kain wiedertaufer nicht in die kirchen zur kinttaufent, hochzeit oder was der welt anhangt, gehen soll.
Gille u. a., M. Beheim
327, 470
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Da liess der kung furbaz | ainn grossen hof auff treiben | [...] | zu seiner kindel taͮff.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1585
):
ist [...] beschlossen worden, das zuͦ der kündertauf [...] zum hechsten zwo personnen [...] sollen genomen werden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
hette ain rat verordnet daß [...] der kindertauf an denselbigen tagen zuͤ 12 uhren nachmittag gehalten werden.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Was grosen prachts und frewdenspill der alt künig uf der kindtteufete seins jungen enikels [...] erzaigt.
Bastian u. a., Regensb. UB
214, 7
(
oobd.
,
1361
):
Man sol auch zu einer yegleich chinttauffe nicht mer piten, domit zu der tauffe gen, danne 8 man und 8 frawen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
Verbott der todten- und kindtstauf-molzeit.
Rudolph, Qu. Trier ;
Eckhardt, Ohess. Klöster
2, 62, 22
;
Franz u. a., a. a. O.
25, 4
;
Weise. Jugend-Lust ;
Barack, a. a. O. ;
Öst. Wb.
4, 1073
.
2.
›Taufe im Kindesalter (im Gegensatz zur Praxis bei den Wiedertäufern)‹;
zu (
das
1,  1.

Belegblock:

Fellmann, Denck. Schrr.
2, 83, 3
(
Worms
1527
):
Das aber der kindertauff unrecht sei, das bezeuget die warheyt krefftig.
Ebd.
109, 18
(
1528
):
Kindertauff ist eyn menschengebott und der christen freiheyt.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 21, 4
(
hess.
,
1529
):
der moller bekennt, er hab sich taufen lassen in seiner muter haus und glaub an die kindertauf nicht.
Schib, H. Stockar
171, 7
(
halem.
,
1520
/
9
):
Jacob Schuffel [...] der ain wyderdüffer was [...] er starb fest in sim gluben und wyderrufft den kindlinduff.