kindbet,
kindelbet,
das
,
auch:
die
;
-bets/-betten
(für
das
).
1.
›Bett, in dem ein Kind geboren wird‹; als Metonymie: ›Zeit nach der Geburt eines Kindes (6 Wochen), in der die Mutter besonderen Schutz genießt‹;
zu (
das
1,  1.
Phraseme:
unser frauen kindbet
›Geburt Christi‹.
Syntagmen:
ein k. haben, das k. ausrichten
(›bezahlen‹)
/ zurichten; aus dem k. aufstehen / gehen / kommen, ins k. gehen / kommen, jn. ins / zum k. laden, (einer frau) etwas ins k. geben / schenken, im k. geberen / liegen / sein / sitzen / sterben
, (eine Frau)
im k. bedenken / besuchen, nach dem k. einsegnen
, (einer Frau)
im k. auswarten / pflegen; weile / zeit des k.
Wortbildungen:
kindbetbetstat
(um 1600),
kindbetfrau
,
kindbetkellerin
,
kindbetkelnerin
,
kindbetmagd
(a. 1484),
kindbetschenke
(a. 1515),
kindbetstube
(17. Jh.),
kindbetwärterin
,
kindbetzeug
(a. 1620),
kindelbetstro
.

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
die furstynne [...] sprach, sie truge eyn kynt unde legitte sich zu kyndelbette.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
325, 32
(
thür.
,
1474
):
nu dy offin tagen komen sint, hat sichs gemacht, daz sy in kintbette gewest ist und nicht zcu sollichem gerichte unde rechte komen kunde.
Fastnachtsp. (
nobd.
1450
/
86
):
So hat man in mit einer nunnen gezigen, | Die hat er itzo im kindpet ligen.
Keil, Peter v. Ulm
271
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Daz ein fraw hubsch werde in der kindpett vnder dem antlütz.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1511
):
schenckt ich des Kunrat Aittinger haußwirtin ins kintpeth ℔ fein czucker.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Ein kampff-gesprech zwischen einer haußmagd und kindpett-kelnerin.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
darnach starb dieselb mein liebe hausfraw [...] in der kintpett.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
alt und chindt habend sy getodt [...] frawen in den kindlpetten verfuert.
Mollay, H. Kottanerin
19, 9
(
moobd.
,
1439
/
40
):
dieselbigen frawn [...] solten ir da gephlegen haben in den kindelpeten.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs.
17. Jh.
):
das es verpotten sein solle das kein frau noch diern aschen, kindlpethstro oder andere unfläth [...] auf die gassen [...] schitten sollen.
Schmitt, Ordo rerum
76, 20
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
56, 35
;
Bachmann, Morgant ;
Barack, Zim. Chron. ;
Chron. Augsb. 8, 228 A. ;
Öst. Wb.
2, 1162
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 82
.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›Fest anläßlich des ersten Kirchgangs der Mutter und / oder Fest der Taufe‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
k. haben / halten; zu k. gehen; busse von k.
Wortbildungen
kindbethof
(dazu bdv.: ),
kindbetmal
.

Belegblock:

Redlich, Qu. Ratingen
52, 38
(
snfrk.
/
rib.
,
14. Jh.
, Hs.
M. 15. Jh.
):
so en sal man geyne kyndelbedde haven noch halden dan zo eynre zyt.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
92, 1536
(
Magdeb.
1608
):
Das gantze haus zu schaffen hett | Als hielt die Maus jhr Kindelbett.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
frewen sich mit uns | Auch unsers new geboren suns | Auff dem königklichen kindbett-hof.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1573
):
die zeerung, so an den kindbettinen und begrebnussen der todtnen uff dem land gewont gesin.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1447
):
Es sol auch kain fraw kainen kindpett hof haben denn vier frawen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 297, 3
(
schwäb.
,
1592
):
wa er aber ir ein kind bevolchen hat, soll er schuldig sein, das künd zue sich zue nemmen und ir 2 fl für die kindsbet zue geben.