2
kiffeln,
kibbeln,
kippeln,
V.;
zu
mhd.
kibelen
(, s. auch ).
1.
›(mit jm.) streiten, zanken; jn. beschimpfen‹; subst.: ›Streit, Zank‹; vgl. (V.).
Syntagmen:
mit jm., wieder jn., untereinander k
.
Wortbildungen:
kiffelbutze
(a. 1552),
kiffelecht
,
kiffelisch
,
kiffelung
.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Os.
4, 4
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
want din volk ist als di, di do keviln wider den prister.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1591
):
Di zwa personen uff der kindtauf [...] sult vil kibbelens und zanks hinnemen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
du bist zu zijden | Zu male sere kyfelecht.
Froning, Alsf. Passionssp.
1866
(
ohess.
,
1501ff.
):
die alde thoren! | kan sie nicht yr kibbeln gelan?
Luther, WA (
1528
):
daraus den folget kiffeln, zancken, haddern, aller unwille, schlachen und rauffen.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
32, 14
(
omd.
,
1487
):
Hastǔ aber ein bose weÿp [...] mitt vnrwe legstǔ dich slaffen mitt kyppeln stehstu vff.
Ebd.
33, 10
:
beweÿsen boße weÿber ÿre vntogentt gemeinlich Jn kippeln vnd zcorn.
Gille u. a., M. Beheim
351, 13
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da hub sich kipeln, keivern | und upiglich geraiss.
Fastnachtsp. (
nobd.
1450
/
86
):
Die thun im wol das groste we, | Mit kippeln, keifen wil ich sagen.
Euling, Kl. mhd. Erz. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
jch hab ein schelkin zu eym weib, | [...] | dÿ kipelt mich peyd tag und nacht | verfrist, versäuft mir, was ich hab.
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
2, 323, 24
(
nobd.
,
1602
):
daß dieselb verheurate kinder [...] mit ihrem täglichen kipeln und kifen zu seinem unordenlichen leben nicht wenig ursach geben.
Bobertag, Schwänke (o. O.
1555
):
Als si nun zeletst von jrem kiflen abließ vnd den mann nicht mer also frettet.
Lemmer, Brant. Narrensch.
33, 57
(
Basel
1494
):
voͤrcht nit yeden glocken thon | Noch kyfel mit jr nacht vnd tag.
Ukena, Luz. Sp.
2727
(
halem.
,
1575
):
Min alltter daheim mich stäts plagt | [...] | Kyfflet vnd brucht deß wäsens vil.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Leycht er zürnet in seinem muͦt | Vnd mich kyppeln vnd keyfen tuͦt.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Aus disen wortten ist wol zemercken das thais den ritter darumb gekipelt hat.
Froning, a. a. O.
438
;
v. d. Lee, a. a. O.
17, 35
;
Euling, a. a. O. ;
Fischer, Folz. Reimp.
25, 201
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Lemmer, a. a. O.
64, 27
;
Voc. Teut.-Lat.
q iiijv
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›etw. (z. B. das Gewissen) / jn. quälen‹;
vgl. .
Syntagmen
das gewissen k.
; subst.:
langes / schwermütiges k.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Kyvele dy sine gewizzen, | Doch nymet sin bosheit uberhant.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
blibent nút dar uffe mit keime langen swermuͦtigen kifelnde.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
licht erzuͦrnt er sinen muͦt, | das er mir kippeln und koͤßen tuͦt.
Vetter, Pred. Taulers ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .