kiesling,
kieseling,
der
;
-s/–
.
1.
›Kies, Kiesel; Feuerstein‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, ,  1, , .
Syntagmen:
einen k. abgraben / finden / laden / schnellen / tragen; etw. aus k. machen / schlagen, etw. für k. geben, etw. in den k. bauen, etw. mit k. besetzen / entzünden, aus / vom k. feuer schlagen; hart als k.; glühender / guter / harter / hübscher / kalter / weisser k.
Wortbildungen:
kieslingstein
1.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
5, 28
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
di huve sinir pherde sint sam ein kyseling und sine rat sam eynis sturmwindis gebreste.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
178, 11
(
Frankf.
1535
):
Der kißling ist ein herter stein / also das feuer vonn ihm springet.
Gille u. a., M. Beheim
245, 26
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mit kunst wolt er machen da pei | [...] | edel gstein auss kislingen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
ward im sin herz als hert als ein kisling.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
7, 112, 9
(
Straßb.
1520
):
moͤgent ir das leiden vnd darzuͦ stil schweigen / so moͤgt ir auch kißlingstein verdeüwen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1638
):
Vorraht an sandt, kißlingsteinen und kalch zu ir gnaden gebüwen.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
das wir entzünden den schwebel mit den cacedonier oder kißling.
Ebd. (
um 1567
):
sol man einen ietlichen stein, [...] ganze felsen oder kislingstein, wol besehen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
man siht ir steig und ir weg auf den herten kislingen, alsô mit grôzem vleiz arbaitent si und tragent ein.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
26, 13
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
iedoch in kislings slag | zaigst du uns liechtes lag.
Bobertag, Schwänke ;
Lemmer, Brant. Narrensch.
33, 2
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
757, 23
;
Sudhoff, a. a. O. ;
v. Maren, Marquard. Ausgabe
89, 29
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 163
;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 65
.
Vgl. ferner s. v.  1, .
2.
›großer Feldstein, Findling‹.
Syntagmen:
auf den k. schlagen, in den k. graben; vol k. liegen
.

Belegblock:

Welti, Pilgerf. v. Walth.
46, 19
(
omd.
,
n. 1474
):
alle felt vnd alle strossen lagen vol kesselynge, eyner uff deme andern, das man nicht mit eynem fingere gestappfen konde.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Da von mine wort [...] | Man wol mit eynem meyzel scharf | Grabe ineynen kyseling.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
wann Christ der herre ist der flinsz und kisling, der ungeprechenleich wasser den juden in der wusste gab.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Drescher, a. a. O. .
3.
›Harnstein, Blasenstein‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  3.
Wortbildungen:
kieslingstein
2.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Herman Boss [...] konte kisslingstain usser ainer wandt brunzen, also war er under der gurtel gstaffiert.
fieng er an und harnet kislingstein in der gröse wie die haselnuis.
so baldt der jung die kissling von im gelassen, hat er kain weitern schmerzen oder schaden entpfunden.
4.
›Hagel‹;
zu  2.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
ein solch wetter mit kißling, platzregen und wolckenbrüchen angefallen.