ketzern,
V.
1.
›jn. als Übeltäter, Ketzer ausschreien, schelten; jn. als Ketzer behandeln‹;
zu .
Syntagmen:
jn. zu tode k.; sich ob e. S. k.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1521
):
Heinrichen Wettendorfs [...] unechter Sohn [...] ist zwsampt Einem korthesanen [...] angekommen und haben ym vil unnutzer worth gegeben, gekettzert und sich mit ym biß in sein hawß geschulden.
UB Zug
2536, 6
(
halem.
,
1528
):
Er seit ouch, das der lúppriester [...] min herren und die iren soͤl ketzern.
Jörg, Salat. Reformationschr.
266, 2
(
halem.
,
1534
/
5
):
Den Eydgnossen kam ouch für ettlicher der raͤten [...] usgiessen / wie man sj und jr knecht [...] / mit worten übel hiellte / kaͤtzerte etc.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Regensb.
1524
):
wer das wort gottes predigt, den ketzert ir.
Jörg, a. a. O.
154, 25
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›zum Ketzer werden, Ketzerei, (speziell:) Unzucht treiben, falsch sein‹;
zu .

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
dazu uber solchem ungewissen verworffen Text die leute ketzern und morden, als hetten sie macht, Artikel des glaubens zu stellen.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 531, 21
(
halem.
,
1508
/
16
):
Da hat er an allen dri enden gemuͤrt und ketzeret und gestolen.
Bächtold, H. Salat (
halem.
,
1536
):
der [pfaffe] hatt in 7 jaren kein mäss me ghan, rederen, der hat gmürdt, gstolen, gkäzert mit mannen und vich.