kerker,
kerkner
(letztere Form md.), der
;-(e)s/-Ø
;›Gefängnis als Raum wie (metonymisch) als zu verbüßende Haft, Strafe‹.
Syntagmen:
den k. aufsperren / beschliessen / zerstören, einen k. im haus haben / machen, jm. den k. präsentieren; aus dem k. kommen, jn. aus dem k. bringen / (er)lösen, jn. in einen k. einschliessen / erteilen / füren / lassen / stossen / werfen, jn. im k. (be)halten / binden / fangen / strafen / töten / züchtigen, im k. liegen / schlafen, etw. büssen, sein leben aufgeben, jn. mit dem k. peinigen / strafen, jn. von dem k. erlösen, jn. zum k. verdammen; k. des leichnams / leibes, der grimmigkeit / minne / trauer, des fegefeuers / fleisches / grimmens / verdamnisses, der sünden; enger / ewiger / finsterer / höllischer / jämerlicher / kotiger / stinkender / wissentlicher k.
Belegblock:
der konig [...] vurte in zu Babylon [...] und satzte in in das kerkerhus.
daz meinet die sêle, als si in dem kerker des lîbes ist.
Es soll kein sunderlich Person [...] kercker oder ander gefengknus in syner behusung machen haben oder halten.
mer woln dir dyns klaffens sturen | und dich in eynen kerkener fueren.
Mein gnedige Fraw antwort der Kerckermeyster.
wenne sae wir dich sych adir in dem kerker unde quomen czu dir?
Wer aber schlaͤfft / wan er kompt / der schlaͤfft immer und ewig im finstern kercker der grimmigkeit.
Die hastu ein gesmydet | Vest in der mynnen kerker.
Das sein die schaten [...] | im untern abgrunt dises kerchers tieffe.
Froͤwe dich [...] daz dú uss dem engen jemerlichen kercher sol erloͤset werden.
Wol beschlossen man doch den kærker vant | Da si in hettent ingeleit.
Reissenberger, Väterb. ;
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
2, 354
; Küther, UB Frauensee
412, 30
; v. d. Broek, Suevus. Spieg.
74v, 33
; Franck, Klagbr.
223, 14
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Voc. inc. teut.
m vijv
; Rot
294
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 58
.