kellerhals,
kerhals,
der
;
–/-e
+ Uml.;
Bestimmungswort von 2 wohl zu unverstandenem
mhd.
quëln, këln
›quälen‹
(); dann läge unmotivierte volksetymologische Umdeutung vor (s.
Marzell
2, 35
).
1.
›vorspringendes Gebäude über einer Kellertreppe, einem Kellereingang‹;
zu
1
 1,  6.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1, .
Syntagmen:
einen k. abbrechen; jn. im k. finden; verbot der kellerhälse; gewölbter k.

Belegblock:

Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
das niemant furpaß nicht pawen soll vor seinem haus [...] es seien kellerhelse oder was es sei.
Köbler, Ref. Nürnberg
401, 6
(
Nürnb.
1484
):
Gesetze von [...] verpott der [...] kelerhelse.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
an der pfaltz ist ain gewelbter kerhals.
Schib, H. Stockar
146, 17
(
halem.
,
1520
/
9
):
han ich ain wunderbarlich gwelbt, gemuratt loch funden vor mim kerhals.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1643
):
die jenigen, so by dem zech und trunck uff den gselschafften, wirtshüseren, in kellerhelsen und dergleichen orthen funden werdend.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1387
):
wölten si ain ungelt haben, daz si dann alliu vordach und all kellershels abprechen.
Lexer, a. a. O. ;
Buck, a. a. O. ;
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern ;
ders., Zivilr. Bern ;
Vgl. ferner s. v. ,  8.
2.
›Daphne mezereum L., Seidelbast‹ (
Marzell
2, 35
: ›Der Genuß der Beeren verursacht Brennen im Mund und Rachen‹).
Zur Sache:
Marzell
2, 29
 ff.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
q ijv
(
Nürnb.
1482
):
Kerlßhals
[nach der alphabetischen Einordnung wohl Verschreibung für
kelrßhals
].
cristwurtz oder seydelpast.