kauz,
der
;-en/-en
oder -e
+ Uml.1.
Bezeichnung für mehrere Eulenarten; auch ›Lockvogel des Vogelstellers‹.Gehäuft didaktische und berichtende Texte.
Phraseme:
jm. den kauzen streichen
›jm. schmeicheln‹.Bedeutungsverwandte:
.Wortbildungen
kauzenstreicher
kauzenwerk
Belegblock:
Schöpper
60b
(Dortm.
1550
): ¶ Adulator. Schmeichler liebkoser, ohrenkuͤtzler zu duͤttler suppenfresser ohrenmelcker ohrenkräwer wortschleiffer zungenträscher athem verkeuffer federklauber jaherr maulberer hollwanger zungentrager kautzenstreicher tellerschlecker bauchdiener fuchsschwäntzer augendiener.
Gille u. a., M. Beheim
331, 15
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): Mit keuczen und mit auln | ich vederspiles pflage.
Sachs
18, 394, 17
(Nürnb.
1562
): Ich bin einer rhordomel gleich | [...] und eim keutzlein | In den verstörten stättn allein.
Lemmer, Brant. Narrensch.
100, 13
(Basel
1494
): mancher durch liegen würt ein her, | dan er den kuzen strichen kan | und mit dem falben hengst umgan.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 320
(halem.
, n. 1529
): Da ward an des hopts stat ein kuz, an eim or mit eim Bern fuͤnfer gezeichnet.
Anderson u. a., Flugschrr.
28, 7, 9
([Augsb.
] 1524
): sech ainer zuͦ wie sy den vogelherd beschlahent / wie ain vogler der mit ainem kautzen voglet.
Barack, Zim. Chron.
4, 148, 8
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): Als im nur nachs die keuz anfahen steigen
[›mitten in der Nacht‹],
do hat er die jungfrawen anfahen zu begreifen. Lemmer, a. a. O.
92, 45
; Kottinger, Ruffs Adam
909
; Maaler
300r
; Schwäb. Wb.
4, 298
; Schweiz. Id.
3, 601
.2.
›sonderbarer Mensch, Kauz‹.Phraseme:
den k. tun
›den Narren spielen‹.Syntagmen:
des k. lachen; guter / toller k.