kastner,
der
;
-s/-Ø
.
›Verwalter der Einkünfte einer kirchlichen oder weltlichen Behörde‹;
zu  8.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte, Chroniken.
Syntagmen:
einen k. gewinnen; dem k. etw. anzeigen / bringen / gebieten / senden / vergönnen; etw. durch den k. besetzen, von dem k. zu lehen nemen.
Wortbildungen
kastnerin
(dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
1601
):
so ist der Kastner [...] beim Radte persönlich erschienen.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
alle die, die vogtber und nicht der herschaft sind, [...] fragen weder pfleger, richter noch kastner darumb.
Ebd.
2, 1, 50, 7
:
Nottuͤrft ist eynem iglichem castner [...] das er wisz guͤlt zwͤ nemen.
Sachs (
Nürnb.
1554
):
Was thuest zu hoff pey den amptlewten, | [...] Pey castnern, vöckten und auch pey | Köchen und kellnern.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
macht in hertzog Ludwig zu ainem zoller zu Rain und darzu so was er kastner zu Rain.
Ebd. (zu
1563
):
daß auch kaine one erlaubnus und beisein der [...] castnerin und schaffnerin mitainander gar nit reden.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
n. 1347
):
der chastener sol rihten hintz den mülnaern niur umb gült.
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 251, 8
(
moobd.
,
1391
):
si [...] suͤllent daz allzeit zuͤ dem ersten an vͤns oder vͤnser kastner bringen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Geminus [...] so ain traidmesser ist gewesen und castner der sibenden legion.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
um 1400
):
ain kastner der da lehenherr ist anstat unsers genädigen herrn von Freysing.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
das dieselben solches zuvor iren castner zu besichtigen anzaigen.
Mon. Boica, NF. ;
2, 1, 298, 2
;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Nyberg, Birgittenkl.
159, 15
;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 551, 46
;
Weissthanner, Urk. Schäftlarn
190, 17
;
Thiel, Urk. Weltenb.
297, 31
;
Vgl. ferner s. v.
2
 1, .