karnöffel,
der
;
-s/–
;
zu
mhd.
karnöffel
, nhd.
Karnöffel
›Geschwulst‹
(; ).
1.
›Hodenbruch‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1, .
Wortbildungen:
karnöffelbruch
.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1567
):
das es nit [...] ein bruch were, dan mehe ein carnuffel oder carnosa, das ist ein gesweir van fleisch.
Maaler (
Zürich
1561
):
Der Karnoͤffel [...] ein schaͤdlicher gepraͤsten an den gemaͤchten.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
/
32
):
so solchs geschicht, so werden daraus hernia carnosa, carnöffel und dergleichen.
2.
Bezeichnung eines Kartenspiels.
Zur Entstehung s. u.
Dietz.
Wortbildungen:
karnöffeln
›das Kartenspiel spielen‹; ütr. ›jn. verprügeln‹,
karnöffelspiel
.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
15. Jh.
):
Nu saß ich pei dreien genslöffeln | Und ward ain weil mit in karnöffeln.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Dergleich ein spil heist das carnöffeln, | Thet mich auch oft effen und löffeln.
Grimm, Weisth. (
els.
,
1448
):
ob geseln karnueffels oder qwentzels oder der achten korten oder beszschantz machen wolten.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1370
/
5
):
Wer aber im tag zimlich kurtzweilen wölt in dem bret oder mit [...] karneffeln.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Dietz, Wb. Luther .