karfunkel,
karbunkel,
der
;
–/-Ø
oder lat. Flexion;
aus
lat.
carbunculus
›Kohle‹
(
Georges
1, 994
);
erstere Form entstanden in Anlehnung an
funke
.
1.
ein roter Edelstein, ›Karfunkel, Feuerrubin‹.
Zu den Eigenschaften vgl.
Hwb. dt. Abergl.
4, 1004/6
.
Bedeutungsverwandte
; im Orientierungsfeld mit anderen Edelsteinen: , , , , , , , , ; vgl. , , , , .
Syntagmen:
einen k. in eine krone legen; der k.
(Subj.)
brennen / leuchten, als ein k. scheinen; gleich einem k. glitzen; edler / glinzender / grosser / klarer / lichter / reicher / roter / schöner k.
Wortbildungen:
karfunkelfarbe
,
karfunkeln
(dazu bdv.: ),
karfunkelstein
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen sin schin schein also tunkel | Als dem blinden der carbunkel.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
304
(
rib.
,
1444
):
Was eyn webbe van sijden groene | Dat mit karbunckelsteynen schone | Was besprenget.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
106, 3
(
Frankf.
1535
):
Der Carbunckel ist der aller koͤstlichest stein vnnd fast geliebet / seins farb ist feurig.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
58, 11
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Von carbunculn und sunderlich von eyme carbuncul der do groz ist.
Pyritz, Minneburg
249
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Sin varbe glantz durch frischet | Und waz so wol durch mischet | Mit karfunkel und parellen.
Sachs (
Nürnb.
1524
):
O Jesu feyn, | Dein wort gibt scheyn | Liecht klar als der carfunckel.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
daz zieret einen geistlichen menschen als ein liehter karfunkel daz guldin gesmide.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
wiewol bei den alchimisten geschehen ist, das sie understanden haben, carbunkel aus im [hyacinth] zu machen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô macht der ostolan den menschen unsihtich und der karfunkel läuht in der naht.
Weber, Füetrer. Poyt.
5, 7
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Sam glenntzt Frau Er im, ewr kron | mit tugendt gerubint vnd liecht karfunckellt.
J. W. von Cube. Hortus
43, 5
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
187, 4397
;
Karnein, Salm. u. Morolf
9, 3
;
Adomatis u. a., J. Murer. Zorob
441
;
Gille u. a., M. Beheim
268, 18
;
Matthaei, Minner. I, ;
Adrian, Saelden Hort
7082
;
Wiessner, Wittenw. Ring
2338
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Morrall, Mandev. Reiseb.
156, 21
;
Löffler, Columella/Österreicher ;
Vgl. ferner s. v. ,  1.
2.
›Geschwür, Abszeß‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  1, , ; vgl.  3.
Syntagmen:
den k. vertreiben
.

Belegblock:

Hirschmann, Roger-Glosse
233rb
(
omd.
,
15. Jh.
):
von den dingen / dÿ do waschen in dem loche / des arses vnde heisen carvunculi.
Fischer, Folz. Reimp.
45, 257
(
Nürnb.
1482
):
ist aber die colera gros, so werden [...] carbunculi [...] und ander pöz plotern an fil enten des leybes.